Datenschutzbeauftragter Kelber fordert mehr Sensibilisierung beim Datenschutz

Bonn · Die Menschen müssten stärker für das Thema Datenschutz sensibilisiert werden, sagt der neue Datenschutzbeauftragte Ulrich Kelber. Der langjährige Bonner Bundestagsabgeordnete hat nun seinen Dienstsitz in der Bundesstadt.

 Offiziell in sein Amt eingeführt: Der neue Datenschutzbeauftragte Ulrich Kelber.

Offiziell in sein Amt eingeführt: Der neue Datenschutzbeauftragte Ulrich Kelber.

Foto: picture alliance / Tim Brakemier

Als der damalige Bonner Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber Ende November zum Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit gewählt wurde, machte er gleich klar, dass die Öffentlichkeit auch in seiner neuen Funktion von ihm hören werde. „Die meisten kennen mich als jemanden, der Klartext sprechen kann“, sagte der 50-jährige Sozialdemokrat im GA-Interview. Gesagt, getan. Kaum im Amt, forderte er, dass der Datenschutz Bestandteil des Schulunterrichts werden soll, verlangte höhere Strafen für den Diebstahl von Daten und sprach sich für die Abschaffung der lediglich ausgesetzten Vorratsdatenspeicherung aus.

Was noch fehlte, war die offizielle Einführung ins Amt. Das geschah an diesem Donnerstag dort, wo vor fünf Jahren schon Kelbers Vorgängerin Andrea Voßhoff eingeführt wurde – in der Bad Godesberger Redoute. Schließlich befindet sich die Bundesbehörde nicht in Berlin, sondern in Bonn, genauer im Stadtteil Castell. Ein großer Vorteil für den Beueler Kelber, braucht er doch normalerweise nur noch fünf Kilometer mit dem Rad zur Arbeit.

200 Gäste waren in die Redoute gekommen. Kelber selbst, der an diesem Tag mit dem Flugzeug aus Berlin angereist war, schaffte es durch das Schneegestöber gerade noch rechtzeitig zu seiner Amtseinführung – allerdings nur, weil diese statt um 11 Uhr erst um 11.45 Uhr begann.

In seiner Rede hob Kelber hervor, dass die Menschen stärker für das Thema Datenschutz sensibilisiert werden müssten. Andererseits müssten die neuen Möglichkeiten der Datenschutz-Grundverordnung genutzt werden, „um Betroffene besser zu schützen“. Dabei müsse der Fokus vor allem auf die großen, international agierenden IT-Unternehmen gelegt werden. „Wir sind nicht mehr weit davon entfernt, dass nicht nur jedes menschliche Handeln, sondern auch das Nichthandeln erfasst, gespeichert und analysiert wird“, so Kelber.

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