"Kein Kind zurücklassen": Fördergelder fließen weiter

Düsseldorf · Das Projekt "Kein Kind zurücklassen" lag der abgewählten Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Herzen. Unter Schwarz-Gelb hat es wohl keine Zukunft in NRW. Allerdings soll der Geldhahn nicht abrupt zugedreht werden.

 Schülerin Asus (l) neben Lehrerein Sonja Schapmann.

Schülerin Asus (l) neben Lehrerein Sonja Schapmann.

Foto: Friso Gentsch/Archiv

"Kein Kind zurücklassen", das Prestigeprojekt der abgewählten rot-grünen Landesregierung von Hannelore Kraft (SPD), wird abgewickelt. Die Landeszuschüsse für die laufenden kommunalen Initiativen werden aber nicht abrupt gestoppt. Das versicherte der neue Familienminister Joachim Stamp (FDP) in Antworten auf mehrere Anfragen von nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsabgeordneten.

"Einen Bewilligungsstopp gibt es nicht", betonte Stamp. "Die neue Landesregierung hat unmittelbar nach Amtsübernahme die finanziellen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die begonnenen Arbeitsprozesse bis Ende 2018 fortgesetzt und bezuschusst werden können." Dies schließe die Arbeit der Landeskoordinierungsstelle ein.

Das Modellvorhaben "Kein Kind zurücklassen" wurde 2012 von der rot-grünen Landesregierung ins Leben gerufen. Inzwischen arbeiten 40 Kommunen daran, passgenaue Präventionsketten zu knüpfen, damit auch Kinder mit familiär eher schlechten Startchancen nicht von Bildung und Aufstieg abgekoppelt werden.

In den kommenden Monaten werde der Erfolg des Ansatzes bilanziert, kündigte Stamp an. Zu Oppositionszeiten hatten CDU und FDP Kraft vorgeworfen, Schulden für ein Prestigeprojekt zu machen, dessen Nutzen zweifelhaft sei.

Die schwarz-gelbe Landesregierung will 2018 Entscheidungen treffen, wie die Kommunen flächendeckend wirksamer unterstützt werden können. Dazu gehöre neben der Bildung auch eine bessere Wirtschaftspolitik sowie Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege, unterstrich Stamp.

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