Volksinitiative "G9-jetzt" scheitert Kein Aus für "Turbo-Abi"

Düsseldorf · Der Landtag lehnt eine Rückkehr zum Abitur nach neun Schuljahren am Gymnasium in Nordrhein-Westfalen ab. Das Parlament wies am Mittwoch diese Forderung der Volksinitiative "G9-jetzt" zurück. Die Initiative hatte für die Abschaffung des "Turbo-Abiturs" mehr als 100 000 Unterschriften gesammelt. Deshalb musste sich der Landtag mit der Forderung befassen.

In namentlicher Abstimmung sprachen sich 141 der 214 abstimmenden Abgeordneten gegen die Rückkehr zum G9-Abitur aus. Die CDU-Abgeordneten enthielten sich, weil sie der Landesregierung Fehler bei der Umsetzung von G8 vorwerfen. Die CDU will aber auch am achtjährigen gymnasialen Bildungsgang festhalten. Die Piraten unterstützten die Forderung der Initiative.

Es wäre falsch, "jetzt mal eben den Schalter wieder zurückzulegen", sagte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Es seien viele Maßnahmen zur Entlastung der Schüler bereits auf den Weg gebracht worden. Dabei geht es vor allem um eine Begrenzung der Hausaufgaben, des Nachmittagsunterrichts und der Anzahl der Klassenarbeiten pro Woche.

Ähnlich argumentierte CDU-Schulpolitiker Klaus Kaiser: "Die Rückkehr zu G9 ist nicht die Patentlösung." Er sei am Wochenende auf einer Abiturfeier von G8-Schülern gewesen. "Keiner von denen wollte zurück zu G9." Auch die FDP nannte eine Rückkehr zu G9 einen Fehler. "Wir können nicht alle Probleme am Gymnasium dem G8 zuordnen", sagte FDP-Schulexpertin Yvonne Gebauer. G8 funktioniere an vielen Gymnasien.

Um das "Turbo-Abi" doch noch zu Fall zu bringen, haben die G8-Gegner die Möglichkeit, ein Volksbegehren zu starten. Dafür müssten sie 1,1 Millionen Unterschriften sammeln. Lehnt der Landtag eine Rückkehr zum G9 dann weiter ab, käme es zu einem Volksentscheid.

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