Innenminister Reul nach Fall Akhanli: NRW sensibilisiert

Düsseldorf · Innenminister Herbert Reul (CDU) will nach dem Fall des in Spanien festgesetzten Kölner Autors Dogan Akhanli prüfen, ob für weitere Menschen aus NRW ein ähnliches Risiko bestehen könnte. "Wir sind sensibel nach dem Vorgang", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Düsseldorf. Sollte man auf vergleichbar gelagerte Beispiele in NRW stoßen, werde man die Betroffenen warnen. Akhanli war auf Betreiben der Türkei während seines Urlaubs in Spanien festgesetzt worden. Es bestand ein Suchauftrag bei der Internationalen Polizeiorganisation Interpol aus dem Jahr 2013.

 NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Foto: Caroline Seidel/Archiv

Dieses Festnahmeersuchen sei damals vom Bundesamt für Justiz nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft für nichtig und gegenstandslos erklärt worden - allerdings nur für den Zuständigkeitsbereich Deutschland, betonte Reul. Ansonsten sei es bestehen geblieben, was sich nun als fatal für Akhanli erwiesen habe. In NRW solle jetzt bei den Polizeidienststellen eine Überprüfung starten, um zu ermitteln, ob anderen Menschen Ähnliches drohen könne. Akhanli war nach einem Tag Haft in Spanien zwar wieder auf freien Fuß gesetzt worden, eine Auslieferung an die Türkei ist aber noch nicht vom Tisch.

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