Kommentar über das Ende der Kohle in Deutschland Ideen gesucht

Meinung | Bottrop · Mit dem Ende des Bergbaus endet ein Kapitel deutscher Geschichte. Dem Ruhrgebiet steht erneut eine Herausforderung bevor, sagt unser Autor.

 Ein Bergmann hält an einer Kette in der Waschkaue der Zeche Prosper-Haniel seinen Kauenkorb fest. Foto: dpa

Ein Bergmann hält an einer Kette in der Waschkaue der Zeche Prosper-Haniel seinen Kauenkorb fest. Foto: dpa

Foto: picture alliance/dpa

Das Jahr 2018 steht im Zeichen des Abschieds vom „Schwarzen Gold“. Mit der Schließung der beiden letzten Steinkohlezechen in Bottrop und Ibbenbüren geht Ende des Jahres die deutsche Bergbaugeschichte zu Ende. Und auch bei der Braunkohle könnte es durchaus sein, dass der Abschied schneller kommt, als es bisher für möglich gehalten wurde. Freilich aber noch nicht in diesem Jahr.

Etwas anderes soll aber bis zum Jahresende geschehen: Die Kohlekommission soll im Auftrag der Bundesregierung einen Plan entwickeln, wie und wann Deutschland aus der Braunkohle aussteigen kann. Der zweite Auftrag für die Kommission ist aber zumindest genauso wichtig: Dass nämlich ein Konzept vorgelegt wird, wie die Wirtschaft in den Kohleregionen in Nordrhein-Westfalen sowie in Ostdeutschland so umgebaut werden kann, dass der Ausstieg nicht zu Strukturbrüchen führt. Ein solcher Strukturwandel wird für Bund, Länder und Kommunen zu einer riesigen Herausforderung werden.

An vielen Entwicklungen im Ruhrgebiet ist zu beobachten, wie ein solcher Wandel besser nicht vonstatten geht. Viel zu lange hat man dort an der Kohle festgehalten und zu wenig in Neues investiert. Die Folge waren (und sind) unter anderem: eine hohe Arbeitslosigkeit, heruntergekommene Wohnsiedlungen, die Entstehung von Parallelgesellschaften in vielen Stadtvierteln und Kommunen, die finanziell überfordert sind. Gewiss wird der Strukturwandel im Zuge des Ausstiegs aus der Braunkohle nicht so dramatisch. Dennoch wird es Zeit, die Ideenwerkstatt zu eröffnen.

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