NRW-Wahl 2012 Hannelore Kraft besuchte Kinderschutzbund Sankt Augustin

SANKT AUGUSTIN · Pünktlich und gut gelaunt traf SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft am Samstagmorgen beim Sankt Augustiner Kinderschutzbund an der Bonner Straße ein. Bevor sie sich über die Arbeit des Vereins ins Bild setzen ließ, begrüßte sie erst einmal die Mitarbeiter, Eltern und vor allem die Kinder.

 Prominenter Gast beim Kinderschutzbund Sankt Augustin: Spitzenkandidatin Hannelore Kraft besucht den Ortsverein.

Prominenter Gast beim Kinderschutzbund Sankt Augustin: Spitzenkandidatin Hannelore Kraft besucht den Ortsverein.

Foto: Eisner

Der NRW-Ministerpräsidentin, die ihr Amt bei der vorgezogenen Landtagswahl am 13. Mai wiedergewinnen will, fiel der Umgang mit den Kindern augenscheinlich leicht. "Ich bin ja schließlich auch Mutter", sagte die Mülheimerin und setzte sich erst einmal zu der 13 Monate alten Pia auf den Boden, um mit ihr zu spielen. Keine Spur von Wahlkampfstress.

Auf Einladung des Sankt Augustiner SPD-Landtagskandidaten Denis Waldästl war Kraft in die Stadt gekommen. Beim Kinderschutzbund erfuhr sie, dass der Ortsverein bereits 30 Jahre besteht und sich ebenso um Hausaufgabenhilfe kümmert wie um Opfer sexuellen Missbrauchs. Der Kinderschutzbund ist Anlauf- und Beratungsstelle für Eltern, aber auch für Kinder.

Seit 27 Jahren gibt es das Kinder- und Jugendtelefon. Per Anruf können sich Kinder von ausgebildeten Beratern unter 0800/1110333 täglich von 14 bis 20 Uhr ohne Namensnennung den Kummer von der Seele reden. Ernährungskurse, das Integrations-Projekt "Startbahn" sowie das Eltern-Kind-Café "Skippy" in der Stadtteilwohnung am Engelsgraben runden das Angebot ab.

Sibylle Friedhofen, Vorsitzende des Ortsvereins sowie die Beraterinnen Anja Brückner-Dürr und Birgit Hund-Heuser führten Kraft durch die Räume und erläuterten die Aufgabenbereiche des Kinderschutzbundes. Kraft zeigte sich beeindruckt. "Das ist unheimlich toll, was Sie hier leisten. Ohne Sie wäre das Land kälter und Vieles teurer", sagte Kraft. "Wir haben während unserer Regierungszeit die Landesmittel für Kinder- und Jugendhilfe hoch gesetzt", so die Ministerpräsidentin. "Es rechnet sich, hier Geld zu investieren. Die Bildung beginnt übrigens bereits im Kindergarten."

Es sei wichtig, sich so früh wie möglich um Kinder und Eltern zu kümmern, bevor der Nachwuchs später ohne Schulabschluss und Ausbildungsplatz dastehe, so Kraft. "Frühe Hilfen sorgen dafür, dass Kinder später, wenn sie erwachsen sind, nicht arbeitslos werden", sagte sie. "Wir haben eine seriöse Studie in Auftrag gegeben, nach der die so genannten Reparaturkosten bei 23 Milliarden Euro in NRW liegen. Besonders Inobhutnahmen fallen da ins Gewicht."

16 000 neue U 3-Plätze habe Rot-Grün geschaffen. "Es fehlen aber immer noch 27 000 Plätze", sagte Kraft und sprach sich deutlich gegen das Betreuungsgeld aus. "Man kann doch keine Prämie dafür zahlen, dass Kinder zu Hause bleiben". Mit einem Anstecker des Kinderschutzbunds ging es für Kraft nach der einstündigen Stippvisite weiter zum nächsten Termin nach Bonn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort