Grüne auf Rekordtief - Steinbrück im Aufwind

Berlin · Nach dem TV-Duell hat Schwarz-Gelb laut neuen Umfragen zwar weiterhin eine knappe, wackelige Mehrheit - für den SPD-Herausforderer Peer Steinbrück gibt es aber sehr unterschiedliche Ergebnisse. Einig sind sich alle Meinungsforscher bei den Grünen: Sie stürzen ab.

 SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (l) und der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Jürgen Trittin, trafen sich, um gemeinsame Themen für die anstehende Bundestagswahl zu beraten. Foto: Hannibal

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (l) und der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Jürgen Trittin, trafen sich, um gemeinsame Themen für die anstehende Bundestagswahl zu beraten. Foto: Hannibal

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Wenn die Deutschen die Kanzlerin oder den Kanzler direkt wählen könnten, würden sich laut ARD-"Deutschlandtrend" unverändert 54 Prozent für Angela Merkel entscheiden. Steinbrück legte um 6 Punkte auf 34 Prozent zu. Bei den SPD-Anhängern gewann Steinbrück 14 Punkte auf 79 Prozent.

Laut ZDF-"Politbarometer" liegt bei der Frage, wen die Deutschen nach der Wahl lieber als Kanzler hätten, Merkel auch nach dem Duell mit 59 Prozent (minus 1) klar vor Steinbrück mit 30 Prozent (minus 1). Zulegen konnte Steinbrück demnach bei den persönlichen Werten im Ranking.

Hier führt zwar Merkel ebenfalls weiter, sie erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen Durchschnittswert von 2,4 (zuvor 2,0). Steinbrück konnte sich auf 0,9 verbessern (zuvor 0,3). Laut "Deutschlandtrend" kann Merkel im Vergleich zu Anfang August um drei Punkte zulegen, Steinbrück um zwölf Punkte.

[kein Linktext vorhanden]Bei der sogenannten Sonntagsfrage von Infratest dimap für den "Deutschlandtrend" nach der Wahlpräferenz bekommen die Grünen den schlechtesten Wert in der laufenden Legislaturperiode - sie verlieren einen Punkt und erreichen noch 10 Prozent. Vor gut zwei Jahren erzielten die Grünen in Umfragen mehr als das Doppelte. Bei der Wahl 2009 kamen sie auf 10,7 Prozent. Die SPD verzeichnet dagegen ein leichtes Plus um einen Punkt auf 27 Prozent.

Schwarz-Gelb behält aber eine knappe rechnerische Mehrheit innerhalb der Fehlertoleranz. Die Union kommt wie in der Vorwoche auf 41 Prozent, die FDP auf 5 Prozent. Die Linke bleibt unverändert bei 8, die eurokritische Partei Alternative für Deutschland bei 3 Prozent. Schwarz-Gelb erhält demnach 46 Prozent - auf SPD, Grüne und Linke zusammen entfallen 45 Prozent.

Auch laut "Politbarometer" kämen CDU/CSU auf 41, die FDP bliebe bei 6 Prozent. Die SPD läge nach dem TV-Duell bei 26 Prozent, die Linke könnte um einen Punkt auf 8 Prozent zulegen.

Verluste gäbe es auch hier bei den Grünen: Sie kämen zurzeit nur noch auf 10 Prozent (minus 2). Union und FDP hätten mit 47 Prozent eine knappe rechnerische Mehrheit, die allerdings schon aufgrund des statistischen Fehlerbereichs sehr unsicher ist. Rot-Grün wäre mit 36 Prozent recht deutlich von einer eigenständigen Mehrheit entfernt.

Gestiegen ist laut der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF im Vergleich zur Vorwoche die Zahl der Unentschlossenen. 59 Prozent der Wähler sind sich noch nicht sicher, wen sie wählen wollen. In der Vorwoche waren es noch 54 Prozent.

26 Prozent der Deutschen sind laut Infratest dimap für eine große Koalition, 22 Prozent für Schwarz-Gelb, 21 Prozent für Rot-Grün. 10 Prozent sind für Rot-Rot-Grün und 8 Prozent für Schwarz-Grün.

Die im TV-Duell geäußerte Forderung Steinbrücks zur Koppelung der Entwicklung der Beamtenpensionen an die Renten trifft bei der großen Mehrheit der Deutschen auf Zustimmung. 63 Prozent fänden richtig, wenn die künftige Entwicklung der Beamtenpensionen an die Entwicklung der Renten gekoppelt würde. 24 Prozent sehen dies anders.

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Wahlergebnis 2009

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