Gewerkschaftsbund IGB: Kohlekommission vorbildhaft

Berlin · Die Kommission für die Vorbereitung des Kohleausstiegs in Deutschland könnte nach Einschätzung des Internationalen Gewerkschaftsbunds (IGB) auch im Ausland Schule machen. "Das kann ein Modell für andere Länder sein", sagte am Montag in Berlin Samantha Smith, die in der Vertretung von mehr als 200 Millionen Arbeitnehmern weltweit im Bereich "Gerechter Wandel" (Just Transition) zuständig ist. Es sei wichtig, einerseits die Reduktion des CO2-Ausstoßes im Auge zu haben und andererseits gute neue Arbeitsplätze zu schaffen. Smith rief dazu auf, das Thema soziale Gerechtigkeit zum Schwerpunkt des nächsten Weltklimagipfels im Dezember in Polen zu machen.

Die Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" soll bis Ende des Jahres einen Ausstiegspfad aus der Stromgewinnung aus Kohle vorschlagen, Enddatum inklusive. Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Politik und Umweltverbände sind vertreten. Der Ausstieg sei für Deutschland "die wohl größte Herausforderung" in der Klimapolitik, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze. "Hier gehen über 300 Jahre stolze Braunkohle-Bergbautradition absehbar zu Ende." Dieser Wandel müsse sozial verträglich werden.

Schulze eröffnete am Montag in Berlin den Petersberger Klimadialog, ein Treffen vom Regierungsvertretern aus mehr als 30 Ländern. Im Mittelpunkt der jährlichen Konferenz stehen diesmal die sozialen Folgen des Klimawandels. Für Dienstag stehen Reden von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki auf dem Programm.

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