Gewerkschaften kritisieren Arbeitnehmervertretungen der AfD

Düsseldorf · Die Gewerkschaften üben scharfe Kritik an Versuchen der AfD, mit eigenen Interessensvertretungen stärker bei Beschäftigten Fuß zu fassen. "Wir betrachten die sogenannten Arbeitnehmergruppen innerhalb der AfD mit außerordentlich großer Skepsis und Distanz", sagte Christoph Schmitz, Leiter der Verdi-Grundsatzabteilung, der "Rheinischen Post" (Dienstag).

Aussagen von AfD-Chefin Frauke Petry zur Anhebung des Rentenalters und zur weiteren Kürzung der Renten stünden in völligem Gegensatz zu den sozialpolitischen Forderungen der Gewerkschaften und den Interessen der Arbeitnehmer, unterstrich Schmitz. Das gelte auch für die Forderungen von AfD-Co-Chef Jörg Meuthen nach Abschaffung der gesetzlichen Rente und Privatisierung der Alterssicherung.

Die IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) warf der AfD vor, "absurde Bilder unseres Landes" zu zeichnen. Die Lehrer-Gewerkschaft GEW bezeichnete die Partei als neoliberal und arbeitnehmerfeindlich: "Die Gründung einer Arbeitnehmervereinigung ist ein Versuch, dieses zu verschleiern", sagte ein Sprecher.

Zu diesen Gruppen zählen unter anderem die "Arbeitnehmer in der AfD" (AidA) und die "Alternative Vereinigung der Arbeitnehmer" (AVA). Die in Nordrhein-Westfalen beheimatete AVA hat nach Angaben ihres Bundesvorsitzenden Uwe Witt für den 1. Mai bereits eine Kundgebung in Düsseldorf angemeldet.

"Viele unserer Mitglieder sind auch Mitglied in Gewerkschaften", sagte Witt der "Rheinischen Post". Die AVA habe jedoch nicht den Ehrgeiz, als Gewerkschaft anzutreten. "Wir verstehen uns vielmehr, ähnlich wie der CDA oder CSA, als Sprachrohr und Interessenvertretung unserer Mitglieder, im Hinblick auf die arbeits- und Sozialpolitische Ausrichtung der AfD."

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