Gedenkfeier: OB Tim Kurzbach warnt vor Fremdenfeindlichkeit

Solingen · Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach hat 25 Jahre nach dem Brandanschlag vor wachsender Fremdenfeindlichkeit gewarnt. In Deutschland und bei den europäischen Nachbarn sei "das Leitbild einer Gesellschaft, die sich zu Vielgestaltigkeit und Integration bekennt", nicht überall vorangekommen. Man müsse heute Sorgen haben, "dass sich Geschichte wiederholen kann", sagte Kurzbach zu Beginn der zentralen Gedenkfeier am Dienstagnachmittag am Mahnmal in Solingen. "Wieder sollen die sogenannten Fremden die Gefahr sein für alles Mögliche in unserem Land", kritisierte der SPD-Politiker.

 Der Oberbürgermeister Solingens Tim Kurzbach posiert.

Der Oberbürgermeister Solingens Tim Kurzbach posiert.

Foto: Maja Hitij/Archiv

In der Nacht des 29. Mai 1993 hatten vier rechtsradikale Männer das Haus der türkischstämmigen Familie Genc in Solingen angezündet. Fünf Frauen und Mädchen starben.

"In unserem Parlament sitzt seit wenigen Monaten eine Partei, für die Hass, Ausgrenzung und der bewusste Bruch des respektvollen Miteinanders geradezu der Markenkern sind", sagte der OB mit Blick auf die AfD im Bundestag. Eine gefährliche Verrohung der politischen Sprache sei heute - wie auch in den 1990er Jahren vor den Ausschreitungen von Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen - zu beobachten. Der OB nannte es eine Verpflichtung, daran zu erinnern, "was passiert, wenn sich verantwortungslose Worte verselbstständigen."

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