Kommentar zur Vergrößerung der GSG 9 Folgerichtig

Meinung | BONN · Die Bundespolizei möchte ihre Antiterroreinheit GSG 9 deutlich vergrößern. Unsere Autorin meint: In Zeiten der Bedrohung durch den internationalen Terrorismus ist das folgerichtig.

London, Paris, Berlin – verheerende Attentate und die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus sind schon lange mitten in Europa und damit auch in Deutschland angekommen. Und obwohl die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien auf dem Rückzug ist, heißt das nicht, dass die Gefahr kleiner geworden ist. Im Gegenteil: Immer öfter sind es Einzeltäter, die sich radikalisieren und Anschläge verüben.

Völlige Sicherheit lässt sich nicht erreichen, doch es müssen Strukturen geschaffen werden, um das Risiko zu minimieren oder im Ernstfall die richtigen Antworten zu finden – ein wichtiger Baustein dafür ist die Antiterroreinheit GSG9. Rund 1900 Einsätze hat die Elitetruppe der Bundespolizei seit ihrer Gründung im Jahr 1972 absolviert und viele Menschenleben gerettet. Die Befreiung der entführten Lufthansa-Maschine „Landshut“ auf dem Flughafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu im „Deutschen Herbst“ 1977 begründete ihren legendären Ruf. Etwa 50 Mal pro Jahr wird die GSG9 im In- und Ausland aktiv.

Seit ihrer Gründung haben sich Aufgaben und Methoden der Einheit verändert. Die Bekämpfung schwerer Gewaltkriminalität ist neben die des Terrorismus getreten. Internationalisierung und EU-weiter Austausch mit anderen Polizeieinheiten in einer globalisierten Welt sind wichtiger geworden. All das zeigt: Die Herausforderungen sind groß. So sind die Aufstockung der Einheit und ein zweiter Standort in der Hauptstadt Berlin – der dem Vernehmen nach nicht mit einer Schwächung des Sitzes in Sankt Augustin verbunden sein soll – nur folgerichtig.

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