Fledermäuse ausgesperrt: Neuer Streit am Tagebau Hambach

Düren · Im Waldgebiet am Braunkohletagebau Hambach gibt es Streit um die geschützte Bechsteinfledermaus. Die Tiere kommen nach Angaben des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in NRW schon vereinzelt aus ihren Winterquartieren in den Hambacher Wald zurück und stehen quasi vor verschlossener Tür. Der Tagebaubetreiber RWE Power hat die Baumhöhlen mit Plastikfolien verschließen lassen, damit bei den geplanten Rodungen keine Tiere getötet würden, wie das Unternehmen mitteilte.

 Das Bild zeigt eine verschlossene Baumhöhle.

Das Bild zeigt eine verschlossene Baumhöhle.

Foto:  Dirk Jansen/Bund für Umwelt und Naturschutz

Verschlossen sind allerdings auch Unterkünfte in dem Teil des Waldes, für den das Unternehmen noch keinen rechtskräftigen Rahmenbetriebsplan hat, und der auch erst von 2020 an gelten würde. Diese Höhlen will RWE Power nach eigenen Angaben vom 26. Februar an wieder öffnen, die anderen im aktuellen Rodungsgebiet allerdings nicht - obwohl es einen vorläufigen Rodungsstopp gibt.

Der Verschluss der Baumquartiere verstoße gegen Bundesnaturschutzgesetz, glaubt der BUND. Der zuständigen Naturschutzbehörde des Kreises Düren warf er vor, die Vertreibung der Fledermäuse zu decken. Die Behörde wies das entschieden zurück. Das Verschließen der Höhlen stelle auch "nicht zwangsläufig" einen artenschutzrechtlichen Verstoß dar, meinte sie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Noch nicht aufgewacht
Kommentar zum Treffen zwischen Scholz und Sunak Noch nicht aufgewacht
Aus dem Ressort