Fischer warnt Deutschland vor Handelskrieg mit den USA

Köln · Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat Deutschland und die EU vor einem Handelskrieg mit den USA gewarnt. Man müsse mit der Regierung von Präsident Donald Trump verhandeln, sonst werde es zu einer harten Auseinandersetzung kommen. "Deutschland als Exportweltmeister und mit einem hohen Anteil an Handel mit den Vereinigten Staaten von Amerika wird da nicht der Gewinner sein. Insofern ist es ein Gebot der Vernunft und nicht eine Frage des Stolzes", sagte Fischer am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Bei einem ausgewachsenen Handelskrieg können wir nur verlieren."

Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) bei Lit.Cologne.

Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) bei Lit.Cologne.

Foto: Rolf Vennenbernd

Verhandeln heiße nicht, nachzugeben, sondern Zeit zu gewinnen und ein neues Übereinkommen auszuhandeln. "Man muss die Dinge realistisch sehen", sagte Fischer. Trump habe die Schutzzölle schon im Wahlkampf angekündigt, es sei für ihn innenpolitisch wichtig. Die Konsequenzen im Welthandel überblicke er nicht wirklich. "Und es interessiert ihn auch nicht wirklich." Fischer war in Köln, um beim Literaturfestival Lit.Cologne sein Buch "Der Abstieg des Westens" vorzustellen.

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