Erneut Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet

Düsseldorf · Am Dienstagabend ist vom Düsseldorfer Flughafen aus ein weiterer Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet. Das bestätigten Sprecher der Bundespolizei und der Diakonie. Es ist die zwölfte Sammelabschiebung von Deutschland nach Afghanistan. Wie viele Asylbewerber in der Maschine saßen, teilten die Sprecher nicht mit. Bislang wurden 198 Menschen zurückgebracht.

 Abgelehnte Asylbewerber steigen im Rahmen einer landesweiten Sammelabschiebung in ein Flugzeug.

Abgelehnte Asylbewerber steigen im Rahmen einer landesweiten Sammelabschiebung in ein Flugzeug.

Foto: Daniel Maurer/Archiv

Die Abschiebepraxis ist umstritten: "Wir halten diesen Abschiebeflug für unverantwortlich", erklärte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl. Noch vor wenigen Tagen seien bei einem Bombenanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mehr als 50 Menschen in der afghanischen Hauptstadt Kabul ums Leben gekommen.

Der NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) verteidigte dagegen die Abschiebeflüge. Eine Rückführung in den Großraum Kabul sei zumutbar. Dies bestätige auch eine Einschätzung des Auswärtigen Amtes, erklärte Stamp am Dienstag in Düsseldorf.

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