Hasskommentare im Internet Ermittlungen gegen 57-jährigen Bonner wegen Hetze gegen Walter Lübcke
Köln · Sechs Männer aus Nordrhein-Westfalen sind wegen Internet-Hetze gegen den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Darunter sind auch Männer aus Köln und Bonn.
In einer bundesweit konzertierten Aktion sind Polizei und Staatsanwaltschaft gegen 40 Beschuldigte wegen Internet-Hetze gegen den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vorgegangen. Wie die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mitteilte, sind unter den Verdächtigen auch ein 57-Jähriger Bonner sowie ein 61-Jähriger Mann aus Köln.
Die Durchsuchungen und Vernehmungen am Donnerstag hätten sich auf zwölf Bundesländer erstreckt mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern. Das teilte die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) mit.
In Nordrhein-Westfalen nahmen die Ermittler sechs Männer im Alter von 25 bis 61 Jahren aus Köln, Bonn, Düsseldorf, Wuppertal und Krefeld ins Visier. Gegen sie bestehe der Verdacht der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, der Billigung von Straftaten und des Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener.
Lübcke, der sich engagiert für Flüchtlinge eingesetzt hatte, war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Kreis Kassel mit einem Kopfschuss getötet worden. Die Ermittler gehen von einer rechtsextremistischen Motivation der mutmaßlichen Täter aus. Am 16. Juni beginnt der Mordprozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt gegen den Hauptverdächtigen Stephan E. und dessen mutmaßlichen Unterstützer Markus H.