Schlossbesitzer gegen Besuch Erdogan und Laschet treffen sich nicht auf Schloss Wahn

Köln · Das Programm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln ist ganz kurz vor Beginn seines Besuchs nochmal umgeworfen worden.

 Schloss Wahn.

Schloss Wahn.

Foto: Google Maps

Das eigentlich auf Schloss Wahn in Köln geplante Gespräch mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kann in dieser Form nicht stattfinden - die Besitzer des Schlosses machten den Veranstaltern aus Protest einen Strich durch die Rechnung. Die Eigentümerfamilie lehne einen Empfang Erdogans aus politischer Überzeugung ab, erklärte ein Sprecher am Freitag. Wenig später erließ das Landgericht Köln die von den Besitzern beantragte einstweilige Verfügung. Das Schloss dürfe nicht als Ort des Gesprächs zwischen Laschet und Erdogan genutzt werden.

Der türkische Staatspräsident will nach seinem Besuch in Berlin am Samstag in Köln die Ditib-Zentralmoschee eröffnen. Das Treffen mit Laschet war ursprünglich in der Zeit zwischen Erdogans Landung (14.00 Uhr) und der Moschee-Eröffnung geplant. Das Schloss liegt in Flughafennähe. Am Freitagnachmittag musste eilig nach einem Ersatz gesucht werden. Wie dieser aussehen könnte, war zunächst unklar. Die Eigentümer hatten bei Gericht argumentiert, die Räume seien an die Kölner Universität vermietet und ihre Nutzung auf Uni-Veranstaltungen beschränkt. Von dem geplanten Erdogan-Besuch hätten sie erst aus den Medien erfahren.

Vorbereitungen laufen

In der Stadt liefen unterdessen die Vorbereitungen für Erdogans Ankunft. Die Türkisch-Islamische Union Ditib legte das für die geplante Moschee-Eröffnung geforderte Sicherheitskonzept vor. Ob es den Ansprüchen genügte, war zunächst noch nicht abschließend geklärt. Es liefen noch Gespräche, sagte eine Polizeisprecherin.

Die Polizei will aus Sicherheitsgründen maximal 5000 Besucher an die Moschee heranlassen. Da die Ditib aber damit rechnet, dass 25 000 Menschen kommen könnten, war von ihr bis Freitagmorgen ein Sicherheitskonzept verlangt worden - etwa zu Sanitätern und Fluchtmöglichkeiten.

Die Polizei richtete sich auf einen Großeinsatz mit mehreren Tausend Beamten ein. Auch andere Bundesländer schicken Unterstützung. Gleich mehrere Kundgebungen sind angemeldet. Zur größten werden kurdische und linke Erdogan-Gegner am Rheinufer erwartet. Das Verwaltungsgericht Köln bestätigte dabei am Freitag die Vorgabe der Polizei, die Teilnehmer nicht wie von den Organisatoren gewünscht durch die Stadt ziehen zu lassen. Sie dürfen die Kundgebung auf der Deutzer Werft abhalten - weit weg von der Moschee-Eröffnung. Vor dem Hintergrund des Trubels in der Stadt sei eine Sicherung der Demo ansonsten nicht möglich.

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