Migration Diskussion um Hotelunterbringung von Flüchtlingen

Berlin · Berlin (dpa) - Eine Hotel-Unterbringung von Flüchtlingen zu den bislang genannten Konditionen ist aus Sicht der langjährigen Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John unverhältnismäßig.

 Das ehemalige Hotel President in Berlin dient mittlerweile als Flüchtlingsunterkunft.

Das ehemalige Hotel President in Berlin dient mittlerweile als Flüchtlingsunterkunft.

Foto: Britta Pedersen

Eine Hotel-Unterbringung von Flüchtlingen zu den bislang genannten Konditionen ist aus Sicht der langjährigen Berliner Ausländerbeauftragte Barbara John unverhältnismäßig.

Bei einem Preis von 50 Euro täglich pro Person lägen die Kosten bei 1500 Euro im Monat, sagte sie im Inforadio des RBB. Einem Hartz-IV-Empfänger stünden dagegen nur 350 Euro im Monat für Wohnraum zu. Eine Hotelunterbringung von Tausenden Flüchtlingen habe zwar viele Vorteile gegenüber der Beschlagnahme von Turnhallen und Privatimmobilien. Die diskutierte Lösung sei aber viel zu teuer, meinte die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin.

Berlin verhandelt derzeit mit Betreibern, um deutlich mehr Flüchtlinge als bisher in Hotels unterbringen. Über mögliche Kosten könne noch nichts gesagt werden, sagte Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) am Dienstag. Generell strebe Berlin an, Flüchtlinge für rund zehn Euro pro Tag unterzubringen. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" geht es um 10 000 Hotelbetten in 22 Hotels. Der Anbieter verlange pro Platz und Nacht 50 Euro. Das wären 1500 Euro Miete im Monat, 18 000 im Jahr. Da der Senat die Hotels über mehrere Jahre mieten wolle, gehe es um ein Paket von mindestens 600 Millionen Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort