Auf Instagram Bundeswehr veröffentlicht Foto von Uniform mit Hakenkreuzen

Berlin/Dresden · Die Bundeswehr hat auf ihrem offiziellen Instagram-Account ein Foto von einer Uniform mit Hakenkreuzen veröffentlicht und damit für Diskussionen gesorgt. Der Vorfall reiht sich ein in eine Pannenserie.

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: Jens Wolf/Symbolbild

Die Bundeswehr steht erneut wegen eines Fehltritts im Internet im öffentlichen Fokus. Auf dem offiziellen Instagram-Account wurde das Bild einer Wehrmachtsuniform samt Eisernen Kreuzen und Hakenkreuzen gepostet. Darauf fanden sich die zynischen Worte „retro“ und „Auch #Mode ist ein Aspekt. Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der #HauteCouture“.

Das Foto, das mittlerweile gelöscht ist, entstand im Militärhistorischen Museum in Dresden. Die Bundeswehr distanzierte sich später von dem Post und twitterte: „Dieses Bild zu verwenden und dann noch mit dieser Beschreibung war unsensibel, gedankenlos und inakzeptabel. Dafür entschuldigen wir uns in aller Form.“

Der Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte sich fassungslos über das Bild: „Die Bundeswehr muss unverzüglich klären, wie so etwas auf ihren Instagram-Account kommen konnte.“

Nach Spiegel-Informationen hat die Bundeswehr im Sommer den früheren ARD-Journalisten Christian Thiels für Social-Media-Aktivitäten verpflichtet, um das Bild der Bundeswehr online zu verbessern. Vor einer Woche veröffentlichte er einen Leitfaden, der bezüglich des Postens vorsieht, "das Bild des Arbeitgebers Bundeswehr weiter zu verbessern". Das schlug mit dem neuesten Skandal jetzt fehl. Bei der Anfertigung der Instagram-Story über das Militärhistorische Museum in Dresden sei etwas „durcheinandergeraten“, sagte eine Sprecherin der Bundeswehr der Deutschen Presse-Agentur. Die Beschriftung sei für ein anderes Bild bestimmt gewesen.

Das Foto der Wehrmachtsuniform sei dann in der Story zum jahrhundertelangen Einfluss von Uniformen auf die Mode fälschlicherweise veröffentlicht worden, schrieb die Bundeswehr auf Twitter. Sie betonte: „Extremismus jeder Art ist bei der Bundeswehr ein absolutes No-Go“.

Das unbeholfene und geschichtsvergessene Posten reiht sich ein in eine Pannenserie im Umgang mit Hinterlassenschaften der Wehrmacht. Als 2017 der rechtsextreme Oberleutnant Franco A. verhaftet wurde, fanden sich in der Kaserne des Mannes Stahlhelme aus der NS-Zeit, Replika-Waffen und Landser-Bilder. Wenig später stießen Bundeswehrermittler auf einen mit Wehrmachts-Devotionalien ausgestatteten Raum in einer Kaserne in Baden-Württemberg.

Besonders pikant dürfte die Tatsache sein, dass der Account insbesondere junge Mitstreiter rekrutieren soll. Mehr als 310.000 Nutzer folgen der Bundeswehr auf Instagram.

(Mit Inhalten von dpa)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort