Letzter Tag der Stimmabgabe Beteiligung an Türkei-Wahl in Deutschland steigt deutlich

Berlin/Istanbul · Präsident Erdogan hat die Auslandstürken aufgerufen, unbedingt wählen zu gehen. Kurz bevor die Wahllokale in Deutschland schließen, legt die Beteiligung dort kräftig zu.

Die Beteiligung an der türkischen Präsidenten- und Parlamentswahl in Deutschland ist kurz vor dem Ende der Abstimmung dort noch einmal stark angestiegen.

Bis einschließlich Montag - dem vorletzten Tag der Wahl in der Bundesrepublik - gaben 46,1 Prozent der 1,44 Millionen in Deutschland registrierten Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie aus Statistiken der türkischen Wahlkommission vom Dienstag hervorgeht. Noch am Sonntag hatte die Beteiligung erst bei 40,7 Prozent gelegen. Die Wahllokale in Deutschland öffneten am 7. Juni und sollten am Dienstagabend (21.00 Uhr MESZ) schließen.

Damit näherte sich die Wahlbeteiligung in Deutschland der Quote beim türkischen Verfassungsreferendum im vergangenen Jahr an, bei dem 48,8 Prozent der in Deutschland registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben hatten. Alleine am Montag stimmten etwas mehr als 77.000 Türken in Deutschland ab, am Sonntag waren es mehr als 100.000 gewesen. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montagabend um die Stimmen der Auslandstürken geworben und sie dazu aufgerufen, "unbedingt an die Urnen zu gehen". Unter den türkischen Wählern in Deutschland kann Erdogan traditionell auf große Unterstützung zählen.

Auch in anderen Ländern außerhalb der Türkei endete die Wahl am Dienstag. Auslandstürken können aber noch bis zum Wahltag in der Türkei am kommenden Sonntag an den Grenzübergängen und Flughäfen des Landes wählen. Insgesamt konnte außerhalb der Türkei in 60 Ländern abgestimmt werden. Die gut drei Millionen stimmberechtigten Auslandstürken stellen mehr als fünf Prozent aller türkischen Wähler. Die größte Gruppe lebt in Deutschland. Bei einem knappen Ergebnis könnten Stimmen aus dem Ausland entscheidend sein.

In Deutschland lag die Beteiligung in Essen mit bislang 62,4 Prozent der im Einzugsbereich des dortigen Konsulats registrierten Wähler am höchsten. An zweiter Stelle lag Köln (52), gefolgt von Stuttgart (51,6), Düsseldorf (51,5) Hamburg (48,1), Mainz (46,3), München (45,3), Nürnberg (42,3), Frankfurt (43,6), Karlsruhe (41,7), Hannover (41,6), Berlin (40,4) und Münster (27).

In Österreich lag die Beteiligung bis einschließlich Montag bei 47,7 Prozent, in der Schweiz bei 49,2 Prozent. Weltweit beteiligten sich bis einschließlich Montag 45,3 Prozent der Wahlberechtigten im Ausland. Beim Referendum hatte die Quote bei 47,9 Prozent gelegen.

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