"Armutsquote" in NRW unverändert: Höchstwerte im Revier

Berlin · In Nordrhein-Westfalen stagniert der Anteil von Armut bedrohter Menschen auf hohem Niveau. Die sogenannte Armutsquote betrug im Jahr 2015 17,5 Prozent, sie war damit genau so hoch wie 2014. Diese Zahlen veröffentlichte der Paritätische Wohlfahrtsverband am Donnerstag in Berlin.

Der Verband beruft sich auf das Statistische Bundesamt, das den Anteil der Menschen mit einem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens misst. In ganz Deutschland stieg die Quote demnach von 15,4 auf 15,7 Prozent.

Das Bundesamt stuft die Betroffenen als armutsgefährdet ein, der Wohlfahrtsverband als arm. Die Schwelle liegt bei einem Single bei 942 Euro Einkommen im Monat, bei einem Paar mit zwei kleineren Kindern bei 1978 Euro.

Im längerfristigen Vergleich ist die Armutsquote in NRW deutlich stärker gestiegen als in allen anderen Bundesländern. Seit 2005 nahm sie den Angaben des Wohlfahrtsverbande um 21,5 Prozent zu, in ganz Deutschland stieg sie im gleichen Zeitraum nur um 6,8 Prozent.

Auch innerhalb von Nordrhein-Westfalen ist die Entwicklung unterschiedlich. Für das Ruhrgebiet ermittelte der Wohlfahrtsverband für 2015 eine Armutsquote von 20,2 Prozent, für den Raum Dortmund sogar von 22,0 Prozent. Dagegen sind etwa die Regionen Arnsberg (13,7 Prozent), Bonn (13,5 Prozent) und Münster (14,6 Prozent) nur unterproportional von Armut betroffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort