"Privataudienz" bei Abu Walaa ARD: Amri für Anschlag direkt vom IS angeworben

Berlin · Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, soll nach ARD-Recherchen vom Netzwerk des Islamisten Abu Walaa für den Anschlag wohl direkt angeworben worden sein. Walaa steht der Terrororganisation Islamischer Staat nahe.

 Beim Attentat am 19. Dezember 2016 tötete der aus Tunesien stammende Amri 12 Menschen.

Beim Attentat am 19. Dezember 2016 tötete der aus Tunesien stammende Amri 12 Menschen.

Foto: Arne Dedert

Aus Unterlagen des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen gehe hervor, dass er die "Ausführung des in Rede stehenden Anschlags autorisiert" habe, zitiert die ARD in ihrer am Montagabend ausgestrahlten Dokumentation "Der Anschlag". Amri habe zu dem aus dem Irak stammenden Islamisten eine "exklusive Beziehung" gepflegt und bei ihm eine "dreißigminütige Privataudienz" gehabt.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg und die "Berliner Morgenpost" zitieren zudem ein weiteres LKA-Dokument, dem zufolge Amri "mit hoher Wahrscheinlichkeit" von Beschuldigten des Walaa-Netzwerks "zur Verübung des Anschlags in Berlin angeworben" wurde. Die Männer müssen sich derzeit wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor dem Oberlandesgericht Celle verantworten. Das nordrhein-westfälische Innenministerium in Düsseldorf nahm zu den ARD-Angaben zunächst nicht Stellung.

Bei seinem Lastwagen-Attentat am 19. Dezember 2016 hatte der aus Tunesien stammende Amri 12 Menschen getötet und mehr als 70 verletzt. Er war wenige Tage danach in Italien erschossen worden.

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