Arbeitszeitreport: DGB fordert mehr Schutz für Arbeitnehmer

Düsseldorf · Häufige Überstunden, mehr Arbeit in kürzerer Zeit und ständige Erreichbarkeit - der erste Arbeitszeitreport des DGB in Nordrhein-Westfalen zeigt viel Handlungsbedarf. Die repräsentative Befragung von Arbeitnehmern quer durch alle Branchen zeige, dass die Arbeitszeiten aus dem Ruder liefen, sagte die DGB-Landesvorsitzende Anja Weber am Dienstag in Düsseldorf.

 Das Logo des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Das Logo des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Foto: Christoph Schmidt/Archiv

Fast die Hälfte der Beschäftigten in NRW leiste nach eigenen Angaben regelmäßig Überstunden - jeder fünfte, ohne dafür entlohnt zu werden. Zudem arbeite fast jeder Vierte häufig am Wochenende, berichtete Weber. Gleichzeitig beeinträchtigten Stress und "Burnout" immer häufiger die Arbeitswelt: 43 Prozent der Erwerbsminderungsrenten gingen inzwischen auf psychische Belastungen zurück.

Bislang nütze die gepriesene Flexibilisierung der Arbeitszeiten fast ausschließlich den Unternehmern, kritisierte Weber. Angesichts der hervorragenden Rahmenbedingungen der boomenden deutschen Wirtschaft sei es nun an der Zeit, den Arbeitnehmern etwas zurückzugeben. Nicht nur die Gewerkschaften, auch die Politik müsse die Beschäftigten vor zunehmender "Entgrenzung" schützen.

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