Prozesse Angeklagter Imam distanziert sich von salafistischer Szene

Berlin · Berlin (dpa) - Ein angeklagter Berliner Imam hat sich von Gewalttaten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) distanziert. "Die maßlose Grausamkeit ist nicht zu rechtfertigen", ließ der 30-Jährige seinen Verteidiger zum Auftakt des Prozesses am Berliner Kammergericht erklären.

 Erst in der Glaskabine des Gerichtssaals wurden dem Angeklagten die Handschellen abgenommen.

Erst in der Glaskabine des Gerichtssaals wurden dem Angeklagten die Handschellen abgenommen.

Foto: Bernd von Jutrczenka

Ein angeklagter Berliner Imam hat sich von Gewalttaten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) distanziert. "Die maßlose Grausamkeit ist nicht zu rechtfertigen", ließ der 30-Jährige seinen Verteidiger zum Auftakt des Prozesses am Berliner Kammergericht erklären.

Die Anklage wirft dem Russen dagestanischer Herkunft vor, Mitglieder und Unterstützer für den IS geworben zu haben. Ende 2014 soll er in einem Online-Video zur Teilnahme am bewaffneten Kampf des IS aufgerufen haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, in einem Interview die Tötung zweier Menschen durch den IS in Syrien gerechtfertigt zu haben.

Der Angeklagte saß hinter Panzerglas, bewacht von drei Justizbeamten. Erst in der Glaskabine des Gerichtssaals wurden ihm die Handschellen abgenommen. Der 30-Jährige räumte laut der verlesenen Erklärung jedoch ein, damals habe er das Vorgehen der IS-Kämpfer gerechtfertigt, jetzt habe er aber mit der salafistischen Szene gebrochen. "Die Haft hat mir zugesetzt", so der Angeklagte. Er sitzt seit Oktober 2015 in Untersuchungshaft.

Die Unruheregion Dagestan liegt Nordkaukasus und ist eine russischen Teilrepublik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort