Proteste von Braunkohlegegnern Aktivisten besetzen Bagger am Tagebau Inden

Aachen · Die Proteste im Rheinischen Braunkohlerevier gewinnen an Schärfe. Aktivisten haben kurzzeitig einen Bagger besetzt. Braunkohlegegner hatten zuvor zum „zivilen Ungehorsam“ aufgerufen.

 Aktivisten haben einen besetzten Braunkohlebagger im rheinischen Tagebau Inden nach kurzer Zeit wieder verlassen

Aktivisten haben einen besetzten Braunkohlebagger im rheinischen Tagebau Inden nach kurzer Zeit wieder verlassen

Foto: dpa

13 Aktivisten haben am Freitagmorgen im Rheinischen Braunkohlerevier einen Braunkohlebagger besetzt. RWE schaltete das Großgerät im Tagebau Inden daraufhin ab. „Sicherheit hat oberste Priorität“, begründete ein RWE-Sprecher die Abschaltung. Nach einiger Zeit konnte die Polizei die sieben Männern und sechs Frauen von dem Bagger heruntergeleiten. „Es wird geprüft, welche Straftaten möglich sein könnten“, sagte ein Polizeisprecher.

Der RWE-Sprecher ging davon aus, dass die Besetzung im Zusammenhang mit den angekündigten Protesten der Braunkohlegegner in der Region stand. Die Polizei bestätigte das zunächst nicht. Das Unternehmen will die Aktion strafrechtlich verfolgen. Alles Weitere sei Sache der Polizei, sagte der Sprecher.

Aktivisten haben bis zum 29. August neben legalem Protest auch sogenannte Aktionen des zivilen Ungehorsams angekündigt. Am Donnerstag bliebt es aber zunächst ruhig. Dabei wollen sie technische Infrastruktur wie Schienen, Zufahrten oder Bagger blockieren. Die Polizei rechnet mit massiven Straftaten. Sie war davon ausgegangen, dass die Aktivisten die Tagebaue Hambach und Garzweiler im Visier haben.

In der Nacht zum Donnerstag lief eine Frist ab, die ein Aktionsbündnis gesetzt hatte: Wenn RWE die Braunkohleförderung nicht bis zum 23. August einstelle, werde man das „selbst in die Hand nehmen“.

Zu den legalen Protestaktionen gehört eine Menschenkette der großen Umweltverbände am Tagebau Hambach am Samstag (26. August). Teilnehmer wollen sich zu einer etwa zwei Kilometer langen „roten Linie“ aufstellen, gegen Kohle und zum Schutz des Hambacher Waldes.

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