Bericht des Magazins „Stern“ AfD Rheinland-Pfalz hatte Kontakt zu Rechtsextremen

Mainz/Berlin · Der AfD-Bundesvorstand hat den Saar-Landesverband aufgelöst - wegen Kontakten zu Rechtsextremen. Die AfD in Rheinland-Pfalz soll auch Kontakte in die rechte Szene gehabt haben, berichtet der „Stern“. Der Bundesvorstand spricht von „einer anderen Hausnummer“.

 Die AfD Rheinland-Pfalz soll Verbindungen zu Rechtsextremen haben.

Die AfD Rheinland-Pfalz soll Verbindungen zu Rechtsextremen haben.

Foto: dpa

Die AfD Rheinland-Pfalz hatte nach einem Bericht des „Stern“ Verbindungen zu Rechtsextremen. Attila Sonal aus dem Landesvorstand sei unter anderem regelmäßig mit Ulrike Reinhardt aus Kaiserslautern zusammengekommen, schreibt das Magazin in der online-Ausgabe. Reinhardt ist Aktivistin der „Pfälzer Spaziergänger“, die gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung protestieren. Die Gruppe wird nach Einschätzung von Verfassungsschützern von der NPD dominiert. Außerdem sei unter anderem Andreas Burkhardt vor der Landtagswahl in die Verteilung von Flugblättern involviert gewesen. Er sitzt für die Republikaner im Stadtrat von Pirmasens.

Der AfD-Landesvorsitzende Uwe Junge distanzierte sich von Rechtsextremisten: „Wenn uns ein extremistischer Hintergrund oder eine Nähe zum extremistischen Milieu bekannt wird, kommt eine Zusammenarbeit nicht in Frage“, teilte er am Samstag zu dem „Stern“-Bericht mit. Dies zeige auch die Ablehnung des Parteiantrags von Reinhardt. Die AfD war bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 13. März aus dem Stand auf 12,6 Prozent gekommen.

Der AfD-Bundesvorstand hatte erst kürzlich den Saar-Landesverband wegen Kontakten in die rechte Szene aufgelöst. Dabei spielte auch Reinhardt eine Rolle. Als Grund nannte die AfD „schwerwiegende Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei“. Dirk Driesang vom Bundesvorstand sprach mit Blick auf die Kontakte der AfD in Rheinland-Pfalz von „einer ganz anderen Hausnummer“. Er vertraue darauf, dass der Landesverband die gründliche Prüfung in eigener Regie schaffen werde.

Junge teilte mit, Sonal habe im Wahlkampf großen Unterstützungsbedarf beim Verteilen von Flugblättern und dem Anbringen von Plakaten gehabt und sich deshalb „von Sympathisanten aus Kaiserslautern, Parteifreunden aus dem Saarland sowie von professionellen Dienstleistern unterstützen lassen.“ Der politische Hintergrund von Burkhardt sei „keiner der handelnden Personen bekannt“ gewesen. Über den politischen Hintergrund von Reinhardt habe Sonal den Landesvorstand informiert, als Sonal im Zusammenhang mit ihrem Antrag auf Parteimitgliedschaft davon erfahren habe. (dpa)

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