ARD-Deutschlandtrend AfD legt bundesweit deutlich zu

Berlin · Der Höhenflug der AfD ist derzeit nicht zu bremsen - und auch der Abwärtstrend der Union hält an. Obwohl es für eine rot-rot-grüne Koalition nicht reichen würde, wird viel darüber geredet.

 Aktuell liegen sechs Parteien über der Fünf-Prozent-Hürde.

Aktuell liegen sechs Parteien über der Fünf-Prozent-Hürde.

Foto: Florian Schuh

Die AfD hat nach aktuellen Meinungsumfragen weiter an Zustimmung gewonnen. Im ARD-Deutschlandtrend kommt sie mit 16 Prozent (plus 2) auf ihr bundesweit bislang bestes Ergebnis. Im ZDF- Politbarometer legen die Rechtspopulisten ebenfalls zwei Punkte auf 13 Prozent zu.

Während die Union weiter verliert, befeuern die Umfragen auch Spekulationen über die künftige Koalition im Bund. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann schloss ein Bündnis mit der Linkspartei und den Grünen nach der Bundestagswahl 2017 nicht aus.

"Rot-Rot-Grün entscheiden allein die Wählerinnen und Wähler", sagte Oppermann in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Es werde vor der Wahl 2017 keine Koalitionsaussage geben. Bedingung für ein Linksbündnis sei allerdings, dass eine rot-rot-grüne Regierung die Rolle Deutschlands "auf der Basis gemeinsamer Werte" verantwortungsvoll wahrnehmen könne. Oppermann nannte mit Blick auf die Linke unter anderem die Verankerung in der Nato und die Bereitschaft zu Friedensmissionen der Bundeswehr.

Auch Linken-Chefin Katja Kipping sieht Chancen für Rot-Rot-Grün. Es mache Mut, dass nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl nicht nur für die Hauptstadt, sondern für das ganze Land über "wirklich soziale Alternativen" gesprochen werde. Einen Lagerwahlkampf schloss sie in der ZDF-Sendung aber aus. Jede Partei müsse für ihre Vorstellungen kämpfen.

In der aktuellen Sonntagsfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend kommt die Union auf 32 Prozent der Stimmen (-1). Die SPD würden 22 Prozent (-1) wählen. Die Grünen liegen bei 12 Prozent (+1). Acht Prozent der Bürger würden die Linke wählen (-1). Die FDP erreicht in der Umfrage sechs Prozent (+1).

Im ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen liegen CDU und CSU bei 33 Prozent (minus 2) und die SPD unverändert bei 22 Prozent. Die Linke legt auf 10 Prozent zu (plus 1), die Grünen bleiben unverändert bei 13 Prozent. Die FDP käme auf 5 Prozent (minus 1). Damit gäbe es weiterhin eine Mehrheit für Union und SPD, von den politisch denkbaren Dreierbündnissen würde es auch reichen für eine Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP - nicht aber für Rot-Rot-Grün.

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) sagte im ARD-"Morgenmagazin", die Umfragen seien derzeit für keine der im Bundestag vertretenen Parteien erfreulich. "Das hat etwas damit zu tun, dass wir im Land schwierige Probleme lösen", argumentierte Altmaier. "Wir sind aber sicher, die Umfragewerte werden besser werden, wenn die Menschen sehen können und fühlen können, dass wir diese Probleme im Griff haben."

In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage wünschen sich 33 Prozent der Befragten am ehesten eine Neuauflage der großen Koalition. Nur 25 Prozent der Deutschen favorisieren Rot-Rot-Grün. 15 Prozent der Befragten hätten am liebsten eine schwarz-grüne Regierung, 9 Prozent sind für eine Koalition von Union und AfD.

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