Abu Walaa soll Männer auf Dschihad vorbereitet haben

Celle · Für den Gerichtsprozess gegen den Salafistenprediger Abu Walaa haben Ermittler einem "Spiegel"-Bericht zufolge zahlreiche Belege für seine Nähe zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefunden. Demnach sollte ein "Vorbereitungsplan" die jungen Männer im Einflussbereich des 33-Jährigen für die Ausreise in Dschihad-Gebiete wappnen: "Fit halten, Schlafrhythmus aufbauen, letzten Monat mit der Familie verbringen, Abschiedsbilder machen, PC löschen", hieß es dort.

"Wir kommentieren keine Einzelheiten, die möglicherweise Gegenstand der Hauptverhandlung werden", sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Sonntag der dpa.

Nach Abu Walaas Seminaren in einer Hildesheimer Moschee fuhren reihenweise junge Männer in den Irak und nach Syrien. Mindestens 15 Männer aus Niedersachsen und neun aus Nordrhein-Westfalen durchliefen nach Behördenerkenntnissen sein Netzwerk und reisten ins Kriegsgebiet. Schwer belastet wird Abu Walaa, der mit bürgerlichem Namen Ahmad A. heißt, von einem früheren Anhänger. Der Rechtsanwalt des Salafistenpredigers bezeichnete den Kronzeugen laut "Spiegel" als "Hochstapler", die Anklage beruhe auf Lügen.

Vor dem Oberlandesgericht Celle beginnt am 26. September der Prozess gegen Abu Walaa und vier weitere mutmaßliche Top-Islamisten. Den Männern wird Unterstützung und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen.

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