Parteispendenaffäre Regensburger OB Wolbergs verhaftet

Regensburg · Vor der Oberbürgermeisterwahl in Regensburg haben Bauunternehmen der SPD mehr als eine halbe Million Euro gespendet - mutmaßlich für Gegenleistungen. Nun ist Rathauschef Wolbergs verhaftet worden.

 Dem Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs wird Bestechlichkeit vorgeworfen.

Dem Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs wird Bestechlichkeit vorgeworfen.

Foto: Armin Weigel/dpa

In einer Affäre um Parteispenden von Bauunternehmern sind der RegensburgerOberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) und zwei weitere Beschuldigte verhaftet worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, werden Wolbergs Bestechlichkeit, einem Bauunternehmer Bestechung und dem weiteren Beschuldigten Beihilfe zur Bestechung vorgeworfen. Zunächst hatte die „Mittelbayerische Zeitung“ darüber berichtet.

Im Laufe des Tages sollen die drei Beschuldigten einem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Regensburgvorgeführt werden, der über die Fortdauer der Untersuchungshaft entscheidet. Die Anklagebehörde will später Details zu den Vorwürfen bekanntgeben. Es geht um Spenden von Bauunternehmern an den SPD-Ortsverein von Wolbergs. Bei dem dritten Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der „Mittelbayerischen Zeitung“ um den technischen Leiter der städtischen Wohnungsgesellschaft.

Die Anklagebehörde ermittelt seit Monaten wegen Vorteilsnahme. Sie will klären, ob Wolbergs Geld dafür bekommen hat, bestimmte Betriebe als Gegenleistung für deren Zahlungen bei städtischen Bauprojekten zu bevorzugen. Drei Immobilienunternehmen hatten der örtlichen SPD seit 2013 zusammen mehr als eine halbe Million Euro gespendet. Im Juni hatte sich Wolbergs zuletzt öffentlich zu den Vorwürfen geäußert und diese zurückgewiesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Gescheitert
Kommentar zum NPD-Verbotsverfahren Gescheitert