Kommentar zum Hubschrauberabsturz in Mali Niemals Routine

Meinung | Berlin · Der jüngste Vorfall in Mali zeigt erneut, dass Entscheidungen über Bundeswehreinsätze niemals Routine sein dürfen und Soldaten ständig in Gefahr sind, findet GA-Korrespondent Holger Möhle.

 Ein Pilot und ein Waffensystemoffizier der deutschen Bundeswehr sind bei einem Absturz eines Kampfhubschraubers der Sorte „Tiger“ am Mittwoch im afrikanischen Mali ums Leben gekommen. (Archivbild)

Ein Pilot und ein Waffensystemoffizier der deutschen Bundeswehr sind bei einem Absturz eines Kampfhubschraubers der Sorte „Tiger“ am Mittwoch im afrikanischen Mali ums Leben gekommen. (Archivbild)

Foto: picture alliance / Marc Tessenso

Wieder muss die Bundeswehr Tote in einem Auslandseinsatz beklagen. Dieses Mal führte der Absturz eines „Tiger“-Kampfhubschraubers im westafrikanischen Mali drastisch vor Augen, dass auch dann, wenn deutsche Soldaten nicht in einem Kampfeinsatz sind – was in Mali auch nicht Teil des Mandates ist –, die Gefahr für Leib und Leben hoch ist.

Die Bundeswehr ist seit Beginn der 1990er Jahre eine Armee im Einsatz. Mehr als 100 Soldaten sind seither in Missionen ums Leben gekommen, in die der Bundestag Kontingente der Parlamentsarmee entsandt hat. Dieser jüngste Vorfall in Mali zeigt erneut, dass die Zustimmung und Verlängerung von Mandaten für Auslandseinsätze – egal in welchem Land – niemals Routine sein dürfen, weil sie es auch draußen auf den Straßen oder im Luftraum des Einsatzlandes nicht sind. Die Verantwortung dafür wiegt schwer, denn ihre Folgen können irreversibel sein. Ministerin, politisch Verantwortliche und militärische Vorgesetzte müssen erklären können, für welche Ziele Soldaten ihre Gesundheit verloren oder gar ihr Leben gegeben haben. Jetzt ist wieder so ein Moment.

Der Einsatz in Mali ist noch lange nicht zu Ende. Das gilt auch für Afghanistan, Irak oder Syrien. Für Mali hatte Deutschland zunächst auch Unterstützung zugesagt, um Frankreich, das 2012 dort sehr schnell Spezialkräfte gegen aufständische Tuareg geschickt hatte, nicht alleine zu lassen. Und um die Gefahr, die von einem weiteren instabilen Staat auf dem afrikanischen Kontinent ausgegangen wäre, einigermaßen zu bannen. Im eigenen Interesse.

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