Beobachtermission für Hudaida UN-Sicherheitsrat billigt Überwachung von Jemen-Waffenruhe

New York · In der jemenitischen Hafenstadt Hudaida gilt seit Mitte dieser Woche eine Feuerpause. Die Vereinten Nationen wollen diese Gelegenheit nutzen und schicken ein Team zur Überwachung.

 Martin Griffiths, Sondergesandter der Vereinten Nationen für Jemen, gibt dem Sicherheitsrat in New York ein Videobriefing.

Martin Griffiths, Sondergesandter der Vereinten Nationen für Jemen, gibt dem Sicherheitsrat in New York ein Videobriefing.

Foto: Eskinder Debebe/UN/AP

Der UN-Sicherheitsrat hat per Resolution die Waffenruhe für die strategisch wichtigen Hafenstadt Hudaida im Bürgerkriegsland Jemen unterstützt und grünes Licht für die Entsendung eines UN-Teams zur Überwachung der Feuerpause gegeben.

Das Gremium verabschiedete die Resolution am Freitag in New York einstimmig. Das Auswärtige Amt in Berlin begrüßte die Resolution des Sicherheitsrats als "wichtigen Meilenstein" zur Umsetzung der in Schweden getroffenen Vereinbarungen der jemenitischen Konfliktparteien. Dies gelte vor allem für die Hafenstadt Hudaida. "Die Einsetzung einer Beobachtermission der Vereinten Nationen für Hudaida ist ein entscheidender Beitrag zu Vertrauensaufbau und Konfliktlösung", heißt es in der Mittelung.

Der Text der UN-Resolution begrüßt die Fortschritte bei den Friedensgesprächen in Schweden, bei denen sich die international anerkannte Regierung des Jemens und die schiitischen Huthi-Rebellen, die Hudaida kontrollieren, auf die Waffenruhe geeinigt hatten. Die Resolution bittet zudem UN-Generalsekretär António Guterres um Entsendung eines Vorausteams zur Überwachung der Einhaltung der Waffenruhe zunächst für 30 Tage. Bis Ende des Jahres soll Guterres zudem Vorschläge machen, wie die Überwachung danach weiter ausgeführt werden kann.

Zuvor hatte es Streit über den Text der Resolution gegeben, weil in einem ersten Entwurf der Iran genannt wurde. Dem Iran wird vorgeworfen, die Huthi-Rebellen mit Waffen zu unterstützen. Das Land bestreitet die Vorwürfe. Auf Druck Russlands und gegen Widerstand der USA wurde die Erwähnung des Irans gestrichen.

Die jemenitischen Regierungstruppen werden wiederum von einem von Saudi-Arabien geführten Bündnis militärisch unterstützt.

Der Hafen Hudaida ist eine der wichtigsten Versorgungsadern des bitterarmen Landes. Mit der Waffenruhe ist die Hoffnung auf eine Entspannung der dramatischen humanitären Lage in dem Land auf der Arabischen Halbinsel verbunden. Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg erlebt der Jemen den UN zufolge die schwerste humanitäre Krise der Welt. Millionen Menschen müssen hungern, 250 000 droht der Hungertod.

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