FIFA bekräftigt Protestrechte Trump droht mit Fußball-Boykott

Zürich · Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, wegen des Endes des Protestverbots die Fußball-Nationalmannschaften der USA weitestgehend zu ignorieren, ruft die FIFA zum gemeinsamen Kampf gegen Rassismus und Gewalt auf.

 Megan Rapinoe (2.v.r), Fußballspielerin aus den USA, kniete 2016 neben ihren Teamkolleginnen Christen Press (l), Ali Krieger (2.v.l), Crystal Dunn (M) und Ashlyn Harris (r), als die Nationalhymne vor dem Fußballspiel der Mannschaft gegen die Niederlande in Atlanta gespielt wird.

Megan Rapinoe (2.v.r), Fußballspielerin aus den USA, kniete 2016 neben ihren Teamkolleginnen Christen Press (l), Ali Krieger (2.v.l), Crystal Dunn (M) und Ashlyn Harris (r), als die Nationalhymne vor dem Fußballspiel der Mannschaft gegen die Niederlande in Atlanta gespielt wird.

Foto: dpa/John Bazemore

„Die Position der FIFA und des FIFA-Präsidenten zu den Rechten der Spielerinnen und Spieler, sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt zu stellen“ habe sich nicht geändert, teilte der Weltverband am Montag mit. Zunächst hatte die Nachrichtenagentur AP darüber berichtet.

Bereits Anfang Juni, als mehrere Bundesliga-Spieler nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd ihre Solidarität auf dem Platz zum Ausdruck gebracht hatten, hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino betont, dass der Weltverband diese Proteste nicht bestrafen würde. Am Montag hieß es weiter: „Die FIFA setzt sich nachdrücklich für Toleranz, gegenseitigen Respekt und gesunden Menschenverstand ein, wenn solch wichtige Fragen diskutiert werden.“

Trump hatte sich am Wochenende über seinen Twitter-Account geäußert. „Ich werde nicht mehr viel anschauen“, schrieb der US-Präsident in Bezug auf einen Artikel des TV-Senders ABC zu dem Protestthema. Der Fußballverband der USA hatte vor wenigen Tagen ein entsprechendes Verbot für seine Spielerinnen und Spieler gekippt. Die Sportler dürfen damit während der Hymne wieder friedlich protestieren und sich beispielsweise hinknien.

Trump hatte das Knien während der Nationalhymne zuvor als respektlos kritisiert. Das Verbot des Fußball-Verbandes galt seit 2017, nachdem US-Spielführerin Megan Rapinoe sich bei der Hymne aus Solidarität mit Footballspieler Colin Kaepernick hingekniet hatte. Damit wollten beide gegen die Polizeigewalt gegen Schwarze demonstrieren. Seit dem Tod von Floyd am 25. Mai bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis, gibt es in den USA landesweit massive Protesten und Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.

(dpa)
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