Katalonien-Referendum Staatsanwälte fordern bis zu 25 Jahre Haft für Separatisten

Madrid · Die spanische Staatsanwaltschaft hat im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien 25 Jahre Haft für den früheren Vizepräsidenten der Region, Oriol Junqueras, gefordert.

 Pro-Unabhängigkeits-Demonstranten überwinden Barrieren zwischen ihnen und der Polizei.

Pro-Unabhängigkeits-Demonstranten überwinden Barrieren zwischen ihnen und der Polizei.

Foto: Manu Fernandez/AP

Für acht weitere Angeklagte, darunter ehemalige katalanische Minister und zwei Anführer der Separatistenbewegung, beantragte die Behörde am Freitag zwischen 16 und 17 Jahren Gefängnis. Den Politikern und Aktivisten werden Rebellion, Ungehorsam und Unterschlagung öffentlicher Gelder vorgeworfen.

Das Oberste Gericht in Madrid hatte in der vergangenen Woche nach knapp einjährigen Ermittlungen die Eröffnung eines Verfahrens beschlossen. Insgesamt soll 18 Separatisten der Prozess gemacht werden. Ein Termin für den Prozessbeginn wurde zunächst nicht genannt, aber Beobachter rechnen damit Anfang kommenden Jahres.

Nach dem verfassungswidrigen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 und einem anschließenden Abspaltungsbeschluss hatte die Zentralregierung die Region im Herbst 2017 vorübergehend unter Zwangsverwaltung gestellt. Junqueras und acht seiner wichtigsten Mitstreiter sitzen seither in U-Haft.

Einige von ihnen wurden bei der regionalen Neuwahl im Dezember 2017 trotzdem ins Regionalparlament gewählt. Mehrere Separatisten, darunter der im Oktober 2017 abgesetzte Regionalpräsident Carles Puigdemont, der sich in Belgien aufhält, flohen ins Exil.

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