Tränengasbeschuss Protestler und Violinist Arteaga in Venezuela verletzt

Arteaga begleitet die Proteste in Venezuela seit Monaten als musizierender Demonstrant mit seiner Violine. Über die Landesgrenzen hinweg erlangte er eine gewisse Bekanntheit. Jetzt wurde er verletzt.

 Willy Arteaga spielt auf seiner Geige während eine Anti-Regierungsdemonstration in Caracas.

Willy Arteaga spielt auf seiner Geige während eine Anti-Regierungsdemonstration in Caracas.

Foto: Fernando Llano

Einer der bekanntesten Protagonisten der Proteste in Venezuela, der Violinist Willy Arteaga, ist durch Tränengasbeschuss verletzt worden.

Auch mehrere Journalisten wurden bei der Demonstration der Opposition am Samstag verletzt, die von der venezolanischen Nationalgarde mit Tränengas und Gummigeschossen aufgelöst wurde, wie der Fernsehesender Globovision berichtete. Arteaga begleitet die Proteste seit Monaten als musizierender Demonstrant mit seiner Violine und erlangte so auch über die Landesgrenzen hinweg eine gewisse Bekanntheit.

Die Kundgebung in Caracas unterstützte die vom Parlament beschlossene Ernennung von neuen Mitgliedern des Obersten Gerichtshofs. Die linkspopulistische Regierung des Präsidenten Nicolás Maduro hat die Erneuerung der Richter als illegal bezeichnet. Im Parlament hat die Opposition die Mehrheit.

Bei den seit April anhaltenden Unruhen und Protesten gegen die sozialistische Regierung sind bereits 100 Menschen ums Leben gekommen. Entzündet hatte sich der Protest an der zeitweisen Entmachtung des Parlaments durch den von den regierenden Sozialisten kontrollierten Obersten Gerichtshof.

Die Kundgebung richtete sich auch gegen die für den 30. Juli geplante Wahl von 545 Mitgliedern einer verfassungsgebenden Versammlung. Die Opposition befürchtet, dass der Umbau zu einer Diktatur eingeleitet werden soll - durch die geplante Zusammensetzung ist mit einer Mehrheit von Anhängern der Sozialisten zu rechnen.

Das Land mit den größten Ölreserven der Welt steckt nicht nur in einer politischen Krise, auch Versorgungslage ist dramatisch: Es fehlen Lebensmittel und Medikamente. Durch die höchste Inflation der Welt wird es immer schwerer, bezahlbare Nahrung zu bekommen.

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