Vorbereitung des Weltklimagipfels in Paris Klima-Treffen in Bonn verfehlt sein Ziel

BONN · Ohne große Fortschritte ist am Donnerstag die internationale Klimakonferenz in Bonn zu Ende gegangen. Dabei sollten die Verhandlungsrunden den Weltklimagipfel im Dezember in Paris vorbereiten.

"Wir sind noch weit vom Ziel entfernt, wir müssen beim Tempo deutlich zulegen", sagte Elina Badram von der EU-Kommission am Donnerstagnachmittag. Wichtigstes Ergebnis der Verhandlungsrunde: Die beiden Ko-Vorsitzenden der Bonner Konferenz, Ahmed Djoghlaf und Daniel Reifsnyder, wurden ermächtigt, bis zum 24. Juli einen bereinigten Textentwurf für die Weltklimakonferenz im Dezember in Paris vorzulegen, der klare Entscheidungsoptionen vorzeigt.

Bei dem Bonner Treffen konnte der vorliegende, rund 90 Seiten umfassende Textentwurf noch nicht wesentlich vereinfacht werden. "Das ist ein Schritt-für-Schritt-Prozess", erklärte Christiana Figueres, Vorsitzende des Sekretariats der Klimarahmenkonvention in Bonn.

Auf der Pariser Konferenz soll ein rechtlich verbindliches Abkommen verabschiedet werden mit dem Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Auf Basis des neuen Textentwurfes soll ein Ministertreffen in Paris politische Leitlinien für die letzten Vorbereitungskonferenzen im September und im Oktober in Bonn vorgeben. "Ein rechtsverbindliches Abkommen entsteht nicht über Nacht", erinnerte Laurence Tubiana als Vertreterin Frankreichs. "Es ist ein langer Weg, aber wir sind auf Kurs."

Nichtregierungsorganisationen schwankten zwischen Skepsis und verhaltenem Optimismus. Vertreter der Entwicklungsländer befürchten, dass die Interessen der ärmsten und besonders verletzlichen Länder zu wenig berücksichtigt werden könnten. Christoph Bals von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch meinte, jetzt zeichne sich mehr Tempo bei den Klimaverhandlungen ab.

Überwiegend positiv wurde das Bekenntnis des G7-Gipfels zu einem Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft gewertet. Unterstützung für ein starkes Klimaschutzabkommen erhoffen sich Klimaschützer von der Umweltenzyklika des Papstes, die am 18. Juni veröffentlicht wird. "Die Bedeutung kann gar nicht überschätzt werden", sagte Figueres.

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