Konflikte IS-Doppelanschlag: 58 Tote in Schiitenbezirk in Damaskus

Damaskus · Während Syriens Regime und Opposition über einen Ausweg aus dem Bürgerkrieg streiten, zeigt sich in Damaskus die ganze Grausamkeit des Konflikts. Dutzende Menschen sterben bei Anschlägen. Die Täter? Alte Bekannte.

 Soldaten und Anwohner am Ort eines Bombenanschlags in Damaskus.

Soldaten und Anwohner am Ort eines Bombenanschlags in Damaskus.

Foto: Youssef Badawi / Archiv

Bei einem Doppelanschlag der Terrormiliz IS im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 58 Menschen getötet worden.

Ein Selbstmordattentäter hatte zunächst ein mit Sprengstoff beladenes Auto an einem Kontrollpunkt im Schiitenbezirk Sajeda Sainab zur Explosion gebracht, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte weiter berichtete. Als dann Menschen zur Unglückstelle geeilt seien, habe sich ein weiterer Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.

Unter den Opfern seien 25 Kämpfer einer regimetreuen Miliz sowie Zivilisten, heiß es weiter. Dutzende weitere Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden. Auch das staatliche Fernsehen berichtete von wenigstens 45 Todesopfern. Damaskus wird größtenteils von Regimetruppen kontrolliert.

In einer zunächst nicht überprüfbaren Botschaft im Internet bekannte sich die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu der Tat. Auch die Beobachtungsstelle berichtete, der Angriff sei von zwei IS-Mitgliedern ausgeführt worden. Die Terrormiliz sieht in Muslimen schiitischer Glaubensrichtung Abtrünnige vom "wahren Glauben".

In dem blutigen Bürgerkrieg in Syrien starben in den vergangenen fünf Jahren UN-Angaben zufolge mehr als 250 000 Menschen. Bei den in diesen Tagen in Genf stattfindenden Friedensverhandlungen für das Bürgerkriegsland soll die Basis für eine Beruhigung des Konflikts geschaffen werden.

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