Olympische Spiele In der Außenseiterrolle

Sich ändern, oder geändert werden, das ist hier die Frage." Hamlet? Nein, Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, kurz: IOC. Bach, im September 2013 ins Amt gewählt, hat sich und dem Komitee das Ziel gesetzt, Olympische Spiele wieder kostengünstiger auszurichten.

 Schüler bilden in Berlin die olympischen Ringe nach.

Schüler bilden in Berlin die olympischen Ringe nach.

Foto: dpa

Sportstätten sollen möglichst auch nach Ablauf der Spiele des Weltsports weiter genutzt werden. Arenen, für die es nach Olympia keine Verwendung gibt, sollen als "Temporärbauten" nur für die Zeit der Spiele in der jeweiligen Ausrichterstadt aufgebaut und danach wieder abgebaut werden. Nach London 2012 wurde beispielsweise geprüft, ob die Halle des olympischen Basketballturniers nicht weiter nach Rio de Janeiro, der Stadt der Olympischen Sommerspiele 2016, verkauft werden könnte. Auch Berlin und Hamburg wollen, wo es sich anbietet, bestimmte Sportstätten nur für die Zeit der Spiele bauen. Für den Bau der Sportarenen - neu, temporär oder auch saniert - veranschlagen beide Städte jeweils rund zwei Milliarden Euro.

Boston: Der Stadt an der US-Ostküste, Ausrichter des legendären Boston-Marathons, werden gemeinhin gute bis sehr gute Chancen eingeräumt, den Zuschlag für Olympia 2024 zu bekommen. Die USA, größter Geldgeber des IOC, seien inzwischen wieder an der Reihe, so die Einschätzung nicht nur in Deutschland. Zudem wirbt Bürgermeister Marty Walsh damit, mit Steuergeld nicht Sportstätten zu bauen, sondern die Infrastruktur verbessern zu wollen. Wie in Berlin gibt es auch in Boston Olympia-Gegner, die glauben, Stadt und Region hätten dringendere Probleme als die Spiele.

Rom: Historisch geprägt als Stadt von "Brot und Spielen" in alter Zeit. Aber das ist Geschichte. Italien, das mit zu den Krisenländern der Eurozone zählt, schrecken die hohen Kosten Olympischer Spiele nicht. Premierminister Matteo Renzi trotzt dabei auch dem Motto: "Dabeisein ist alles." Er sagt, Italien gehe mit der Bewerbung Roms ins Rennen, um zu gewinnen. Bürgermeister Ignazio Marino verweist auf 3 000 Jahre Stadtgeschichte und glaubt, Rom erfülle alle Voraussetzungen für eine Olympia-Stadt.

Paris: In Frankreich ist nicht entschieden, ob die französische Hauptstadt um die Ausrichtung der Spiele 2024 mitbieten soll. Nach jüngsten Umfragen sind 73 Prozent der Franzosen dafür. Doch eine Bewerbung von Paris stünde auch unter hohem nationalen Erfolgsdruck, denn: Die französische Hauptstadt hatte sich bereits als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1992, 2008 und 2012 beworben und war jedes Mal gescheitert. Für Olympia 2012 war es in der vierten Runde mit 50:54 Stimmen London unterlegen.

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