Nach US-Wahl Europa hofft auf neue Akzente

BRÜSSEL · Belgiens Ministerpräsident Elio di Rupo hat es geschafft: Sein Glückwunsch war der erste Gruß, der den alten und neuen US-Präsidenten Barack Obama aus Europa erreichte - um 5.30 Uhr (MEZ).

Nur wenig später meldete sich auch die EU-Spitze zu Wort. Die USA seien ein "strategischer Schlüsselpartner" meinten Kommissionschef José Manuel Barroso und Ratspräsident Herman Van Rompuy. Man freue sich, mit Obama auch in den kommenden Jahren eng zusammenzuarbeiten.

Der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, beglückwünschte den Wahlsieger und appellierte an ihn, bis 2015 den "transatlantischen Markt" zu vollenden. Und natürlich freute sich auch Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und unterstrich die "wichtige Zusammenarbeit der Nato und Nordamerikas" für Frieden und Sicherheit.

Abseits dieser diplomatisch gebotenen Freudenbekundungen herrschte dagegen in Brüssel eher Ernüchterung. Nicht dass man sich mit dem unterlegenen Mitt Romney leichter getan hätte. Aber mit Obama haben die nordatlantische Allianz ebenso wie die EU so ihre Erfahrungen gemacht. "Wenn er wirklich neue Akzente setzen will, dann sollte er das endlich tun", sagte ein hoher EU-Diplomat aus dem Auswärtigen Dienst.

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