Explosionen in Istanbul Erdogan will gegen die „Pest des Terrors“ kämpfen

Istanbul · Mindestens 38 Tote und mehr als 150 Verletzte - zwei schwere Anschläge erschüttern Istanbul. Präsident Erdogan kündigt Vergeltung an und vermutet die PKK hinter den Anschlägen.

Nach dem tödlichen Doppelanschlag in der türkischen Metropole Istanbul hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Vergeltung angekündigt. Das wichtigste sei jetzt der Kampf gegen die „Pest des Terrors“, sagte Erdogan am Sonntag nach einem Besuch bei Verletzten vor Journalisten in Istanbul. Er machte keine Angaben zu mutmaßlichen Tätern, sagte jedoch, dass diese einen „noch höheren Preis“ bezahlen müssten. Ministerpräsident Binali Yildirim bekräftigte in Istanbul, dass die Regierung die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK als Täter vermute. Diese bekannte sich jedoch zunächst nicht.

Bei zwei Anschlägen in der türkischen Metropole Istanbul sind mindestens 38 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden. Unter den Toten seien 30 Polizisten, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Sonntag. 13 Menschen seien festgenommen worden. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Es handelte sich nach ersten Erkenntnissen um einen Autobomben- und einen Selbstmordanschlag.

Die erste Bombe wurde nach Angaben Soylus am Samstagabend in der Nähe des Stadions des Fußballclubs Besiktas im gleichnamigen Viertel gezündet. Es habe sich um eine Autobombe gehandelt, die nach ersten Erkenntnissen gegen die Sondereinsatzpolizei gerichtet war. Ob das mit mindestens 300 Kilogramm Sprengstoff beladene Fahrzeug von einem Selbstmordattentäter gesteuert oder per Fernzünder in die Luft gejagt wurde, war zunächst nicht klar.

Nur 45 Sekunden nach dem ersten Anschlag sprengte sich nach Angaben Soylus ein Selbstmordattentäter im Macka Park neben dem Stadion in die Luft. Auch dieses Attentat sei gegen Polizisten gerichtet gewesen, die die Gegend wegen eines Spiels der Erstligisten Besiktas und Bursaspor abgesichert hatten.

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