Wahlen Cruz fordert Trump mit Doppelsieg bei Vorwahlen heraus

Washington · Donald Trump ist schlagbar - das ist eine der Botschaften nach einer Serie neuer Vorwahlen am Samstag. Und auch Bernie Sanders macht es der Favoritin Hillary Clinton nicht leicht. Aber: Auf lange Sicht heißt das in den US-Vorwahlen noch nicht viel.

 Ted Cruz gewann die Vorwahlen der Konservativen in den beiden US-Bundesstaaten Kansas und Maine mit deutlichem Abstand.

Ted Cruz gewann die Vorwahlen der Konservativen in den beiden US-Bundesstaaten Kansas und Maine mit deutlichem Abstand.

Foto: Larry W. Smith

Gegenwind für den umstrittenen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump: Sein Konkurrent Ted Cruz hat die Vorwahlen der Konservativen in den beiden US-Staaten Kansas und Maine mit klarem Vorsprung gewonnen.

Trump entschied das wichtige Rennen in Louisiana und auch den Staat Kentucky für sich. In den vergangenen Tagen hatten führende Republikaner massiv Stimmung gegen ihn gemacht.

Bei den Demokraten schlug Bernie Sanders Ex-Außenministerin Hillary Clinton in Nebraska und Kansas deutlich. Clinton wiederum setzte sich in Louisiana gegen den 74-Jährigen durch.

Der große Verlierer am Samstag war der republikanische Senator Marco Rubio aus Florida: Er brachte es bei den vier Vorwahlen der Konservativen nicht einmal auf einen zweiten Platz. Rubio erwartete aber einen Sieg am Sonntag in Puerto Rico und erklärte, er werde auf jeden Fall weitermachen: "Die Landkarte wird ab jetzt für mich besser." Bei den Demokraten standen am Sonntag Abstimmungen in Maine an, in die Sanders als Favorit ging.

Die Aufmerksamkeit richtet sich aber bereits auf den kommenden Dienstag mit Vorwahlen unter anderem in Michigan und Mississippi. Besonders spannend wird es dann am 15. März: Dann wird in den wichtigen Staaten Ohio und Florida abgestimmt.

Offiziell küren die beiden Parteien ihren Spitzenkandidaten auf Parteitagen im Sommer. Bei den Vorwahlen geht es um das Sammeln von Delegiertenstimmen für diese Parteikongresse.

Das gute Abschneiden von Cruz und Sanders hat für das Gesamtbild noch nicht viel zu bedeuten, weil die am Samstag gewonnenen Delegierten anteilig verteilt wurden. So konnte sich Cruz Trump lediglich stärker an die Fersen heften. Clinton liegt weiter deutlich vor ihrem Rivalen.

Trump hat bis zum Sonntag in insgesamt zwölf Bundesstaaten gewonnen, Cruz in sechs. Viel wird bei den Republikanern davon abhängen, wie lange Rubio und Ohios Gouverneur John Kasich noch durchhalten. Beide müssen unbedingt am 15. März in ihren Heimatstaaten gewinnen.

Kasich hat bisher noch keine Vorwahl gewonnen, Rubio holte bis Sonntag lediglich Minnesota. Auch in Florida sieht es nicht gut für ihn aus: Trump hat in Umfragen einen zweistelligen Vorsprung.

Das bisher schlechtes Abschneiden des Senators stürzt das Partei-Estabslishment in ein Dilemma. Es will weder Trump noch Cruz als Spitzenkandidaten und hat versucht, ihn als Spitzenkandidaten aufzubauen.

Cruz appellierte an seine beiden Konkurrenten, sich aus dem Rennen zurückzuziehen. "Das Feld muss sich weiter verkleinern. Solange das Feld weiter geteilt ist, hat Donald einen Vorsprung", sagte der erzkonservative Senator aus Texas.

Auch Trump rief Rubio dazu auf, seinen Wahlkampf zu beenden. "Ich denke, es ist Zeit, dass er sich verabschiedet", sagte er in Florida.

Trump war als deutlicher Sieger der Konservativen aus dem "Super Tuesday" hervorgegangen, dem wichtigsten Tag der US-Vorwahlsaison. Die Parteiführung wurde darüber offensichtlich nervös. Es ist aber zu früh zu sagen, ob ihre massive Anti-Trump-Kampagne aus den vergangenen Tagen verfängt.

Mögliche Gründe für die Ergebnisse sind auch zwei Ereignisse der vergangenen Woche: zum einen Trumps zunächst nicht eindeutige Ablehnung des rassistischen Ku-Klux-Klan, zum anderen sein ebenso schwaches wie niveauloses Auftreten bei der TV-Debatte der Republikaner am Donnerstag.

Bei den Demokraten setzte sich ein Trend aus den vorherigen Abstimmungen fort: Clinton gewinnt in Staaten, in denen Schwarze einen hohen Anteil an der Bevölkerung ausmachen. Kansas wiederum hat viele weiße Wähler, bei denen Sanders gut abschneidet.

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