Kampf gegen das Coronavirus Frankreich verlängert Ausgangssperre bis 11. Mai

Paris · Frankreich verlängert die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus bis zum 11. Mai. Präsident Macron spricht von einer leichten Entspannung, mahnt die Franzosen aber, sich weiter an die Regeln zu halten.

 Fernsehansprache des französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Macron hat die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert.

Fernsehansprache des französischen Präsidenten Emmanuel Macron: Macron hat die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert.

Foto: dpa/Bob Edme

Frankreich verlängert die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus bis zum 11. Mai. Präsident Emmanuel Macron nannte dieses Datum am Montagabend in einer Fernsehansprache. Es gebe Fortschritte gegen die Krankheit, aber der Kampf sei noch nicht gewonnen, sagte der Staatschef und er unterstrich mehrere Male: „Die Regeln müssen in den kommenden vier Wochen respektiert werden.“

Die Situation in der an Deutschland grenzende Region Grand Est und im Großraum Paris zeige, wie gefährlich die Lage noch immer sei. Dort sind die Krankenhäuser völlig überlastet und Patienten müssen von den Intensivstationen in andere Kliniken verlegt werden.

Franzosen müssen sich weiterhin verantwortungsbewusst verhalten

Der Präsident bedankte sich bei allen, die sich an die Regeln halten. Er wisse, dass dies noch schwieriger sei, wenn man in einer engen Wohnung lebe. Der 11. Mai als Ende der Ausgangsbeschränkungen sei aber nur möglich, wenn sich die Menschen weiter verantwortungsbewusst verhalten, warnte Macron. Es war die dritte TV-Ansprache des Präsidenten wegen des Coronavirus.

Er nahm den Franzosen allerdings die Hoffnung, dass nach dem Ende der strengen Ausgangssperre das Leben wieder normal weitergehen könnte. „Der 11. Mai wird der Beginn einer neuen Etappe sein“, sagte er. Ab dann sollen Schulen und Kindergärten schrittweise wieder öffnen. Allerdings wird das öffentliche Leben weiter stark beeinträchtigt, denn Restaurants, Cafés oder Hotels sollen noch mindestens bis Mitte Juli weiter geschlossen bleiben. Macron versprach, dass es weitere staatliche Hilfen für die betroffenen Betriebe geben werde.

Auch Senioren oder chronisch Kranke sollen länger zu Hause bleiben. Ab dem 11. Mai solle es genug Kapazitäten geben, um alle Menschen mit Symptomen zu testen. Wer das Virus hat, solle dann in Quarantäne. Macron sprach sich auch für eine anonyme Anti-Corona-App auf freiwilliger Basis aus.

Ausgangssperre gilt bereits seit 17. März

Die strengen Regeln gelten bereits seit dem 17. März und wurden schon einmal verlängert. Die Französinnen und Franzosen dürfen nur das Haus verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Spaziergänge, Gassigehen oder Sport sind nur eine Stunde pro Tag im Radius von einem Kilometer zur Wohnung erlaubt.

Frankreich gehört neben Italien und Spanien zu den in Europa am härtesten getroffenen Staaten. Bis Montag zählte das Land 14.967 Todesfälle. Doch es gibt etwas Hoffnung. Am fünften Tag in Folge ist die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden, leicht rückläufig. Die Behörden sprechen von einem „hohen Plateau“.

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