Weniger als 10.500 Exemplare "Charlie Hebdo" wird in Deutschland knapp werden

DARMSTADT/KÖLN · Statt der üblichen 60.000 Exemplare verkauft "Charlie Hebdo" nach dem Anschlag von Paris eine Millionenauflage. In Deutschland ist das Magazin schon Mangelware, bevor es die Kioske erreicht.

 Das aktuelle Heft der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hält ein Mann in Frankfurt am Main in den Händen.

Das aktuelle Heft der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" hält ein Mann in Frankfurt am Main in den Händen.

Foto: dpa

Nach dem Massenansturm auf "Charlie Hebdo" in Frankreich dürfte das Satiremagazin auch an deutschen Kiosken knapp werden. Einige Exemplare der ersten Ausgabe des Hefts nach dem Terroranschlag in Paris erreichten am Donnerstag einen Pressevertrieb bei Darmstadt. Sie dürften rasch vergriffen sein, wenn das Heft nach Einschätzung von Vertriebsfachleuten voraussichtlich am Samstag ausgewählte Presse-Verkaufsstellen erreicht.

Statt in rund 60.000 Exemplaren wie früher wurde "Charlie Hebdo" diesmal in Millionenauflage gedruckt - trotzdem bildeten sich an französischen Zeitungskiosken lange Schlangen. Nach Deutschland, wo das Blatt 4,00 Euro kosten soll, dürften deutlich weniger als die zunächst genannten 10.500 Exemplare der französischen Originalausgabe geliefert werden. Mit einer deutschen Ausgabe wurde nicht gerechnet.

Über die Menge der gelieferten Exemplare wollte das für den bundesweiten Vertrieb verantwortliche Unternehmen keine Angaben machen, auch seinen Namen nicht veröffentlicht sehen. Die Nachfrage nach "Charlie Hebdo" sei auch in Deutschland immens, hieß es. Die Lieferung aus Frankreich dürfte sie kaum stillen können.

Zum Zuge kommen sollen bei der Belieferung erst einmal Presse-Verkaufsstellen wie Bahnhofsbuchhandlungen und Läden in Flughäfen sowie in Innenstädten.

Verkäufer bekommen offensichtlich weniger Exemplare als erhofft. In Köln hatte ein Anbieter aufgrund starker Nachfrage mit einem Zettel an der Kasse darauf hingewiesen, dass keine Exemplare auf Vorbestellung zurückgelegt werden könnten. Dann verschwand der Hinweis - weil der Händler nun befürchtet, dass er überhaupt kein "Charlie Hebdo" kommt.

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