Regierung Brennende Gebäude und ein Toter bei Krawallen in Chile

Valparaíso · Chiles Präsidentin Michelle Bachelet sieht sich wachsender Kritik ausgesetzt. Während einer Rede zur Bilanz ihrer Regierungspolitik kommt es vor dem Nationalkongress zur Gewalteskalation, ein Wachmann stirbt.

 Mehrere Gebäude gingen in Flammen auf.

Mehrere Gebäude gingen in Flammen auf.

Foto:  Mario Ruiz

Am Rande einer Ansprache von Chiles Präsidentin Michelle Bachelet im Nationalkongress ist eine Demonstration außer Kontrolle geraten.

Ein Sicherheitsmann kam dabei am Samstag ums Leben. Es wurden Molotowcocktails geworfen, mehrere Gebäude in der Hafenstadt Valparaíso, wo sich der Nationalkongress befindet, gingen in Flammen auf - darunter eine Apotheke und Räumlichkeiten der Stadtverwaltung. Wie das Portal "La Tercera" berichtete, starb ein 71 Jahre alter Wachmann im Krankenhaus an den Folgen einer Rauchvergiftung.

Gewaltbereite Demonstranten hätten die Arbeit der Rettungskräfte sogar noch behindert, hieß es. Nach Angaben des Verwaltungschefs der Region Valparaíso, Gabriel Aldoney, wurden 19 Menschen festgenommen. In der gleichnamigen Hafenstadt, rund 120 Kilometer von der Hauptstadt Santiago de Chile entfernt, warb Bachelet für einen Pakt, um die Wirtschaftsleistung zu steigern. Der 21. Mai ist als "Tag der Marine" ein Feiertag in Chile.

Die Zustimmung zu der sozialdemokratisch orientierten Bachelet ist auf 30 Prozent gefallen. Vor dem Gebäude des Nationalkongresses demonstrierten soziale Bewegungen und Studenten für mehr Sozialreformen. Bachelet verurteilte die Gewalteskalation scharf, die Täter würden "die Demokratie nicht respektieren". Innenminister Jorge Burgos betonte: "Alle haben das Recht zu demonstrieren, aber diejenigen, die für diese Aktionen verantwortlich sind, werden zur Rechenschaft gezogen."

Chile setzt stark auf Freihandel mit anderen Staaten, im Gegensatz zu anderen Ländern der Region wuchs die Wirtschaft 2015 noch um über zwei Prozent. Es gibt aber Kritik an der ungleichen Reichtumsverteilung.

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