Angeschlagener Präsident Bouteflika strebt in Algerien fünfte Amtszeit an

Algier · Der gesundheitlich angeschlagene Langzeitpräsident Algeriens, Abdelaziz Bouteflika, scheint bei den Parlamentswahlen im kommenden Frühjahr für eine fünfte Amtszeit zu kandidieren.

 Der gesundheitlich angeschlagene Langzeitpräsident Algeriens, Abdelaziz Bouteflika, im Jahr 2014.

Der gesundheitlich angeschlagene Langzeitpräsident Algeriens, Abdelaziz Bouteflika, im Jahr 2014.

Foto: Mohamed Messara/EPA

Das kündigte der Generalsekretär seiner regierenden Nationalen Befreiungsfront (FLN), Djamel Ould Abbès, Medienberichten zufolge am Sonntag im Parlament an. "In der FLN haben wir nur eine Wahl. Der Kandidat für 2019 heißt Abdelaziz Bouteflika", zitierte ihn der französische Auslandssender Radio France International.

Als Wunschkandidat des Militärs war Bouteflika 1999 zum Staatschef gewählt worden. Er überstand auch die Volksproteste in der arabischen Welt 2011 und wurde trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustandes im Frühjahr 2014 - nach einer Verfassungsänderung - wiedergewählt. Inzwischen sitzt er im Rollstuhl und zeigt sich nach mehreren Schlaganfällen in den vergangenen Jahren kaum noch in der Öffentlichkeit. Im Februar vergangenen Jahres musste Bundeskanzlerin Angela Merkel sogar einen Besuch kurzfristig absagen, weil der Gesundheitszustand Bouteflikas ein Treffen nicht zuließ.

Im Westen erwarb sich Bouteflika den Ruf eines verlässlichen Partners im Kampf gegen den Terror. Die Bundesregierung sieht Algerien als wichtigen Akteur für Stabilität und Sicherheit in der Region. Das flächenmäßig größte Land des Kontinents grenzt an Mali und den Niger, wichtige Transitländer für afrikanische Flüchtlinge.

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