Verfolgte Minderheit Bericht: Uiguren werden nicht mehr nach China abgeschoben

Berlin · Muslimische Uiguren werden in China drakonisch verfolgt und in Umerziehungslager gesteckt. Dennoch musste ein uigurischer Asylbewerber Deutschland zu Unrecht verlassen - mit ungewissem Ausgang. Das soll nun nicht mehr passieren.

 Demonstranten fordern in Berlin eine Verbesserung der Situation der Uiguren.

Demonstranten fordern in Berlin eine Verbesserung der Situation der Uiguren.

Foto: Kay Nietfeld/Archiv

Uiguren und Angehörige anderer muslimischer Minderheiten dürfen laut einem Medienbericht vorerst nicht mehr nach China abgeschoben werden.

Das gehe aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der grünen Bundestagsabgeordneten Margarete Bause hervor, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag). Darin hießt es dem Bericht zufolge weiter, zur Lage der Uiguren sei "vom Länderanalysereferat des Bamf eine diesbezügliche Länderinformation erstellt" worden.

Die muslimischen Uiguren leben in der Autonomen Region Xinjiang im Nordwesten Chinas und sind dort schweren Repressionen durch den Staat ausgesetzt. In sogenannten Umerziehungslagern werden nach Einschätzung von Fachleuten mehrere Hunderttausend Menschen, vor allem Uiguren, festgehalten, manche sprechen gar von einer Million.

Am 3. April war ein Angehöriger der muslimischen Minderheit zurück nach China geschickt worden, obwohl über seinen Asylfolgeantrag noch nicht entschieden war. Deutschland bemüht sich nun, den 23-Jährigen zurückzuholen, sein Verbleib ist aber unbekannt.

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