Versehen EU-Bürgern mit Abschiebung gedroht: London entschuldigt sich

London · Etwa 3,2 Millionen EU-Bürger leben derzeit in Großbritannien. Sie brauchen dafür bislang keine besondere Erlaubnis. Das könnte sich nach dem geplanten Austritt des Landes aus der EU im März 2019 ändern.

 Fahnen vom Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland sind in London in einem Geschäft zu sehen.

Fahnen vom Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland sind in London in einem Geschäft zu sehen.

Foto: Jens Kalaene/Illustration

Das britische Innenministerium hat etwa 100 Menschen aus der EU und anderen europäischen Ländern versehentlich mit Abschiebung gedroht. Das teilte das Ministerium heute mit.

Man werde sich mit den Betroffenen in Verbindung setzen und "klarstellen, dass sie das ignorieren können", sagte ein Sprecher. "Wir lassen keinen Zweifel daran, dass sich die Rechte von EU-Bürgern, die im Vereinigten Königreich leben, nicht ändern."

Zu Tage kam das Versehen, als der "Guardian" zum Fall einer Wissenschaftlerin aus Finnland recherchierte. Sie hatte einem Bericht zufolge nach dem Brexit-Votum im vergangenen Jahr einen Antrag auf eine Niederlassungserlaubnis gestellt. Der Antrag wurde abgelehnt, die Frau aufgefordert, Großbritannien innerhalb eine Monats zu verlassen.

Etwa 3,2 Millionen EU-Bürger leben derzeit in Großbritannien. Sie brauchen dafür bislang keine besondere Erlaubnis. Das könnte sich nach dem geplanten Austritt des Landes aus der EU im März 2019 ändern. Das Thema ist auch Gegenstand der Brexit-Gespräche, die in der kommenden Woche in Brüssel fortgesetzt werden sollen.

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