Händler in der Region Ansturm auf die letzten Glühbirnen

Kurz vor dem Inkrafttreten des endgültigen Glühbirnenverbots brummt das Geschäft bei den Einzelhändlern in Bonn und Umgebung. "Wir haben zur Zeit Mitarbeiter, die sich durchgängig nur um Glühbirnen kümmern. Wir verkaufen direkt von der Palette und müssen stündlich auffüllen", sagt Michel Schaffrath, Marktleiter bei Obi in Bad-Godesberg.

"Wir haben zwar Vorräte angeschafft, so einen Andrang aber nicht erwartet." Im vergangenen Jahr, als die 60- Watt-Birnen ausgelaufen sind, sei die Nachfrage geringer gewesen. Jetzt versuche die Baumarkt-Kette Restbestände zu organisieren.

Auch beim Elektronikmarkt Saturn in Siegburg greifen die Kunden zu. "Wir haben leider keine Vorräte mehr. Unsere letzten Bestände werden momentan weggekauft. Wenn nichts mehr da ist, wird bei uns auf die neuen Lampen umgestellt", so Mitarbeiterin Ilse Biermann.

Auch Dieter Scharf vom Endenicher Freizeitmarkt Knauber berichtet von einem "Run" der Kunden auf Glühlampen. Er stellt fest, dass viele Kunden sich mit Leuchtmitteln versorgen, die gar nicht vom Verbot betroffen seien. "Es besteht ja kein Verkaufsverbot der Glühlampen", so der Knauber-Mitarbeiter.

Ähnlich verhält es sich beim Haushaltswaren-Einzelhandel Wieners und Ottenberg in der Bonner Südstadt. "Was wir an Restbeständen haben, geht gut weg. Die alten Drahtglühbirnen werden gehamstert", berichtet eine Mitarbeiterin. Die neuen Leuchtmittel, erklärt sie, finden bei den Kunden hingegen weniger Anklang.

Mit der großen Nachfrage nach Glühbirnen haben selbst Branchenkenner nicht gerechnet. Nach Einschätzung von Uwe Stephan, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, hätte das endgültige Glühbirnenverbot keine besonderen Auswirkungen auf die Märkte haben sollen. "Die vorhandenen Bestände werden jetzt lediglich abverkauft bis die Regale leer sind. Mehr sollte nicht passieren", meinte Stephan.

"Die Umstellung auf sparsamere Leuchtmittel ist frühzeitig kommuniziert worden, so dass sich die Betriebe gut darauf einstellen konnten", sagte Stephan.

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