Straßenfest in Nürnberg 250 Menschen gedenken der NSU-Opfer

NÜRNBERG · In Nürnberg haben rund 250 Menschen der Opfer der Terrorgruppe des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) gedacht.

Die Menschen gedachten unter anderem Imbissbetreiber Ismail Yasar.

Die Menschen gedachten unter anderem Imbissbetreiber Ismail Yasar.

Foto: dpa

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi erinnerten die Demonstranten am Samstag an den gewaltsamen Tod des Imbissbetreibers Ismail Yasar und des Schneiders Abdurrahim Özüdogru. Anlass war der 10. Todestag Yasars am vergangenen Dienstag.

Die Demonstranten zogen an den Tatorten der beiden Morde vorbei und versammelten sich anschließend zu einem Straßenfest unter dem Motto "Gegen Rassismus und Diskriminierung". Nach Angaben der Polizei kam es zu keinen Zwischenfällen.

Yasar wurde laut Bundesanwaltschaft am Vormittag des 9. Juni 2005 von den mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in seinem Döner-Imbiss erschossen. Der 49 Jahre alte Abdurrahim Özüdogru fiel am 13. Juni 2001 in seiner Schneiderei einem Anschlag zum Opfer.

Seit rund zwei Jahren werden die Verbrechen der rechten Terrorzelle in einem Prozess vor dem Oberlandesgericht München verhandelt. Die Hauptangeklagte ist die einzige Überlebende des Terrortrios, Beate Zschäpe. Sie muss sich als Mittäterin an insgesamt zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden und zwei Sprengstoffanschlägen verantworten.

Während der Demonstration in Nürnberg sprachen die Rechtsextremismus-Expertin Birgit Mair, Kutlu Yurtseven von der Initiative "Keupstraße ist überall" und die Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz, die die Familie des ersten Nürnberger Opfers Enver Simsek im Münchner NSU-Prozess vertritt.

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