Zeugin im Prozess von Höxter: Angeklagtem ging es ums Geld

Paderborn · Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen im sogenannten Horror-Haus von Höxter hat eine ehemalige Freundin dem Angeklagten Wilfried W. Geldgier vorgeworfen. Heute sei ihr klar, dass es wohl nur ums Finanzielle ging, sagte die 51-Jährige aus Niedersachsen am Dienstag vor dem Landgericht Paderborn. "Ich habe zwischen 15 000 und 16 000 Euro verloren." Wilfried W. habe von ihr Geld zum Beispiel für ein Auto gewollt.

 Das Wohnhaus des beschuldigten Ehepaares in Höxter.

Das Wohnhaus des beschuldigten Ehepaares in Höxter.

Foto: Jonas Güttler/Archiv

Die Frau aus Neuenkirchen-Vörden hatte den Beschuldigten im Herbst 2010 über das Internet kennengelernt. Über ein halbes Jahr habe es Treffen in der Wohnung von Wilfried W. gegeben. Im Zeugenstand beschrieb sie den 47-Jährigen als liebevoll und nett. Den Sex beschrieb sie als schön, die beiden hätten heiraten wollen.

Auch zur Rolle der mitangeklagten Ex-Frau Angelika W., die sich damals als Schwester von Wilfried W. ausgegeben habe, äußerte sich die Zeugin. Mit ihr habe es dauernd Streit wegen Kleinigkeiten gegeben. Die heute 48-Jährige habe sie mit Anrufen unter Druck gesetzt und etwa wegen ungemachter Betten kritisiert. Körperliche Gewalt habe aber keine Rolle gespielt.

Über Jahre hinweg sollen Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. Frauen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Die beiden sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der Quälereien. Bislang haben sich beide gegenseitig beschuldigt, die treibende Kraft gewesen zu sein. Der Prozess wird am 2. Mai fortgesetzt.

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