Boyan Slat gegen den Plastikmüll Wie ein 20-Jähriger die Meere retten will

Boyan Slat aus den Niederlanden hat einen Plan: Er will die Weltmeere säubern. Ein Konzept hat er schon, dafür fehlen ihm aber noch sechs Milliarden Euro.

Das Meer ist voll von Plastik: "Mindestens 270.000 Tonnen schwimmen als riesige Plastikinseln auf den Weltmeeren", bestätigt das Bundesforschungsministerium.

Das bemerkte auch Boyan Slat. Bei einem Tauchurlaub 2011 in Griechenland ärgerte sich der damals 17-Jährige darüber, dass er mehr Plastikmüll als Fische zu sehen bekam. Sofort kam ihm die Frage auf, warum man das Meer nicht säubern kann - und sein Projekt startete.

Schon ein Jahr später konnte Slat sein erstes Konzept präsentieren. Dabei geht es allerdings nicht darum, dem Plastikmüll etwa mit Netzen einzusammeln und damit Fische zu gefährden. Im Gegenteil: Slat entwickelte ein durchdachtes System, das durch die Meere fährt. Eine Anlage mit zwei Fangarmen, die jeweils 50 Kilometer lang sind und auf der Wasseroberfläche schwimmen, soll dabei am Meeresgrund verankert werden - in Tiefen von bis zu 4000 Metern.

.@BoyanSlat visited the #OECD to speak about about @TheOceanCleanup project pic.twitter.com/uVPYLSu5gK

OECD (@OECD) 18. März 2015

Doch wie soll der Plastikmüll eingesammelt werden? An den Fangarmen befinden sich bewegliche Vorhänge, durch die Fische problemlos durchschwimmen können. Die Filter, die nur etwa drei Meter ins Wasser ragen, sollen den Abfall mithilfe der natürlichen Wasserströmung ins Zentrum der Anlage leiten, wo der Müll in einem riesigen Container gesammelt wird.

Mithilfe einer Crowdfunding-Aktion will der Niederländer nun Geld sammeln, um sein Projekt in die Tat umsetzen zu können. Viele Fachleute hat er von seiner Idee schon überzeugt. Im vergangenen Jahr erhielt der Niederländer sogar den Umweltpreis United Nations Champions of the Earth.

Boyan Slat (@BoyanSlat) 20. November 2014Bei all den Innovationen sollte jedoch nicht die Ursache für die Meeresverschmutzung vergessen werden: Auch wenn mit dem Projekt das Meer gesäubert wird, entsteht weiterhin Müll, der - vielleicht sogar dann noch achtloser - irgendwann im Meer landet.

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