Insektenplage Was gegen Wespen hilft - und was nicht

Bonn · Es kursieren unzählige Tipps, wie man Wespen vertreiben kann. Doch nur ein paar davon helfen wirklich.

Sie sind eine der Kehrseiten des Sommers. Durch den trockenen Frühling und den warmen Juni ist die Zahl der Wespen auf ein Rekordhoch angewachsen. Will man den Feierabend oder freie Tage bei Essen und Trinken draußen genießen, dauert es nicht lange bis das erste Summen zu hören ist. Doch es gibt einige gute Möglichkeiten, um die Wespen zu vertreiben, ohne sie unnötig aggressiv zu machen oder sie gar nicht erst anzulocken.

Wespen lieben Zucker und Fleisch

Dabei ist entscheidend, welche Speisen und Getränke man mit nach draußen nimmt. Wespen stehen nämlich ausschließlich auf protein- und kohlenhydratreiche Nahrung. Dabei ist es egal, ob Industrie- oder Fruchtzucker, ob Fleisch oder Wurst. Wespen brauchen die Kohlenhydrate und Proteine, um ihre Jungen zu füttern und aufzuziehen. Wer beispielsweise bei Getränken auf Zucker verzichtet und ersatzweise Süßstoff verwendet, bleibt von Wespen in der Regel verschont. Dasselbe gilt für Essen. Wer zu einem guten Buch im Garten etwas knabbern möchte, sollte auf Zucker verzichten.

Im Früh- und Hochsommer lohnt es sich außerdem, eine Schalte mit besonders süßem Obst, wie Trauben etwas entfernt von dem Platz aufzustellen, an dem man sich später aufhalten möchte. So können die Wespen diesen Treffpunkt untereinander kommunizieren und sich satt fressen und bleiben dem eigenen Essen fern. Ein weiterer Vorteil: Man bringt die Wespen nicht um, wie es etwa bei einem Glas Limonade der Fall wäre, in dem die Wespen oft ertrinken. Doch es ist auch Vorsicht geboten. Stellt man regelmäßig solche Ablenkfallen auf, wird das Gegenteil bewirkt. Durch das große Nahrungsangebot wächst das Wespenvolk schneller.

Um den Insekten aber auch generell möglichst wenig Futterquellen bereitzustellen, ist es wichtig, dass keine Essensreste frei zugänglich sind. Das heißt einerseits, dass Speisen und Getränke im besten Fall abgedeckt werden sollten und der Tisch nach dem Essen schnell abgeräumt werden sollte. Andererseits sollten Essensabfälle sowohl in Mülltonnen als auch auf Komposthaufen für Wespen nicht zugänglich sein. Hier raten Experten dazu, den Deckel immer geschlossen zu halten bzw. Obst- und Fleischreste möglichst tief im Humus zu vergraben.

Wunderwaffen gegen Wespen

Sucht man im Netz nach Hausmitteln gegen Wespen, stößt man auf zahlreiche Tipps von Kaffeepulver bis Kupfermützen, von Basilikum bis Duftölen. Experten sind im Großen und Ganzen aber skeptisch. Generell gilt nämlich, dass Wespen einen sehr feinen Geruchssinn haben und sich von Ölen oder Kaffeepulver nicht beeindrucken lassen. Viel eher hilft es auf knallige Farben bei Kleidung und Tischdenke zu verzichten, weil die Insekten nicht nur eine feinen Geruchssinn haben, sondern auch Farben wahrnehmen können.

Finden die Wespen aber trotz Vorsichtsmaßnahmen den Weg zum Tisch, sollte man ruhig bleiben und auf keinen Fall hektisch um sich schlagen oder die Wespen gar anpusten. Die Hektik überträgt sich auf die Wespe und sie schaltet vom Verteidigungs- auf den Angriffsmodus, um sich zu schützen. Anpusten wiederum löst bei den Insekten eine Panikreaktion aus, weil sie bei zu viel Kohlendioxid in ihrem Umfeld um ihr Leben fürchten. Auch von Fallen raten Experten dringend ab. Nicht nur dass die Wespen darin qualvoll verenden, sie sondern auch ein Pheromon ab, dass weitere kampflustige Artgenossen anlockt.

Stattdessen hilft eine Sprühflasche mit Wasser. Besprüht man die fliegenden Gäste mit einem leichten Wassernebel, verschwinden sie von selbst, weil ihnen das Wasser signalisiert, dass es regnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort